Sehr dubiose Worte oder Wörter sind Worte oder Wörter wie „Ich, Mich, Mir“ und „Mein“. Sie beschreiben einen unbeweisbaren Sachverhalt! Welches davon stellt eine Wahrheit dar? Was, in aller Welt, gehört wirklich mir?
Ich befinde mich in einem Zustand, der unveränderbar veränderlich ist – das nennt man landläufig „Leben“. In diesem Zustand ist alles geliehen: mein Körper, meine Gesundheit, mein Besitz, mein Partner, mein Wissen ... alles ist fremd, so wie ich selbst fremd in der Fremde bin ... doch das muss ich nicht so sehen, wie es ist. Es steht mir frei, es anders zu interpretieren!
Ich führe Verschiedenes auf Verschiedenes zurück, ohne eine Garantie auf die Richtigkeit meiner Annahmen, oder meiner Verfassung zu haben. Wenn ich so oder so handle, dann spricht eventuell eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür, daß dies oder jenes passiert oder nicht passiert. Alles kann, nichts muss!
In einer wirklichen Wirklichkeit aber müsste ich einsehen, daß ich von Genen, Hormonen, von Stimmungen oder sogar noch vom Wetter in meiner Region abhängig bin. Also bin ich nicht jemand Unabhängiges, sondern Teil eines Ganzen, das mir wiederum nicht ge-hört. (Und nur mein Stolz spricht dagegen.)
Denn wer hört schon auf mich?! Mein Dasein ist eine Gratwanderung zwischen Unwägbarkeiten, denen nur mein Wille gegenübersteht. Und den habe ich weder von ungefähr, noch übe ich ihn von ungefähr aus, oder wende ihn von daher auch an. Er begleitet mich ebenfalls wie ein Fluch – andere aber wiederum nicht. Ist das Zufall?
Solche, die fallen wie trockenes Gras, wenn der Trendwendenmann mit der Sense kommt und alles um- oder verdreht, wie es den uns umgebenden Umständen gerade passt, sind alleweil „in“. Das ist „natürlich!“. So kennen wir uns, seit es uns gibt. Und was „ES“ aus uns gemacht hat, dem begegnen wir täglich: Dabei handelt es sich wiederum um ein Es, das wir als uns selbst erleben. Wir haben keine Wahl, wer sollte das denn sonst sein, in dem wir uns befinden, wenn nicht wir?
Ein Zivilisationsmensch hat für derlei „Haarspaltereien“ leider keine Zeit, oder er glaubt wenigstens keine dafür zu haben, aber das ist nicht bei allen Menschen so. Es gibt welche – man muss sich deshalb nicht gleich mit ihnen identifizieren (zumindest nicht, solange man nicht weiß, wer man selber ist) – die sprechen von sich vorsichtshalber in der 3. Person.
„Rennender Hirsch hat gesehen ...“, oder „Der die Augen hinter sich hat schlich sich an ...“.Liegt darin womöglich ein tiefes Einsehen in die Fragwürdigkeit der eigenen Existenz (und sei es nur unbewusst)? Können wir eventuell daraus schließen, daß „Naturvölker“ eine Art Zugang zur Unterwelt haben – zu einer Welt unter- oder hinter- außerhalb des sogenannten „Bewusstseins“?
Dann wäre das bewusste Erleben in unserer Welt vor allem ein sich Abfinden mit den uns beherrschenden Prozessen, ein sich Einfügen in eine Realität, der wir lebenslang nicht ausweichen können. Wir wären sozusagen „überlagert“ von Strömungen, die uns eine Darstellung der Seele auf einem bisher unbekannten Gebiet ermöglichen: in der Zeit ...
Heißen wir uns also wie wir wollen (Tarzan oder Amtsträger), erringen wir eine Bedeutung, ohne die Deutung dessen was uns beschäftigt anzustreben – und freuen wir uns täglich darüber, etwas zu sein, was an all die anderen Kreaturen zumindest erinnert. Doch lassen wir niemals außer Acht, daß Worte nur eines sind: Schall und Rauch!
Kommentare
Worte sind nur Schall und Rauch -
Beides braucht man manchmal auch ...
LG Axel
Vielen Dank lieber Axel
Viele Grüße, Alf