Hundert Jahre vor meiner Geburt

Bild von Alf Glocker
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Hundert Jahre vor meiner Geburt befinde ich mich in einem Raum ohne Ecken und betrachtete meine Phantasien. Hundert Jahre nach meinem Tod blickte ich auf mein Leben im Sturm.

Dies geschieht unterhalb der Lichtgeschwindigkeit, wo alles in Kontinuen unterteilt ist und wo Bewegungen stattfinden, die, aus dem Sein heraus, nicht einschätzbar sind. Niemand versteht die Wirklichkeit, aber die Zeit läuft ab …

Während ich lebe, lebte ich nicht und war doch vorhanden, aber ich sah mit den Augen und ich dachte im Fleisch. Meine Seele erkannte, erkennt, hatte erkannt und wird erkannt haben, oder erkennen: Ich bin, wo ich (nicht) bin!

Tausend Jahre vor meiner Geburt blickte ich auf die Zeit tausend Jahre nach meinem Tod und deshalb fürchte ich mich im Leben vor dem Sturm. Denn dort gibt es Räume mit Ecken und Kanten, die nicht einschätzbar sind. Aber ich bin!

Das sehe und bemerke ich, aus der Bewegung des Kontinuums heraus. Doch während ich niemals das Eine werde, das man von mir erwartet, absolvierte ich, was ich nicht als gegeben annahm, sondern einfach betrachte.

Hunderttausend Jahre vor meiner Geburt sehnte ich mich nach einem Raum ohne Ecken, der sich hunderttausend Jahre nach meinem Tod befindet, von dem aus ich einen Sturm nach- oder vorauserlebe, der meiner ist, niemals war, aber immer sein wird. Denn mein Ichselbst erkennt sich!

Ich erkenne mich, eine Million Jahre vor meiner Geburt, wenn ich ein Resümee aus dem ziehe, das mich als Sturm überkommen wird, oder überkam, als ich eine Million Jahre nach meinem Tod betrachtete, was geschehen war.

Viele Milliarden Jahre vor allem und nach allem, weiß ich, daß nichts vergeht, niemals etwas war und nie etwas sein wird. Trotzdem hat die Illusion eine ganz bestimmte Bedeutung, die jedoch der Interpretation primitiver Lebensformen unterworfen ist.

Aber es gibt einen Raum, der fließend sich umfließt – in sich hinein und aus sich heraus, sobald keine Bewegung unterhalb der Lichtgeschwindigkeit stattfindet. Diese Bewegung stellt etwas dar, das einen Sturm betrachtet, betrachtet hat und betrachten wird – und seine Phantasie im Sturm berührt, um nicht von sich erkannt zu werden.

Innerhalb der Zeit ist alles in Kontinuen unterteilt, in welchen sich die Seelen (= Identitäten) gegenseitig bestürmen, um nicht von sich und anderen erkannt zu werden, denn auch die Vorgänge müssen unerkannt bleiben.

In diesen Turbulenzen haben die Mächte des Vergessens leichtes Spiel: Sie stellen einander in Frage! Doch auch diese muss für die meisten geheim bleiben, da die höchste Weisheit in dem Irrtum gipfelt, daß die Wahrheit zu erkennen verboten ist.

Primitive Lebensformen glauben – innerhalb ko(s)mischer Weltgesetze – an sich selbst! Sie kennen keine Räume ohne Ecken und keinen Ort ohne Umfang und Mittelpunkt … Sie sind sich Illusion und Realität zugleich!

Deshalb wird ihnen die Wirklichkeit des Seins auf ewig verborgen bleiben. Und niemals werden sie sagen: „Hundert Jahre vor meiner Geburt ist hundert Jahre nach meinem Tod!"

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Kommentare

14. Aug 2019

Stimmt! Krause glaubt an sich - enorm!
(Die IST 'ne primitive Lebensform ...)

LG Axel

15. Aug 2019

Harharr...Deine Riesin ist perfekt,
weil ganz viel Stärke in ihr steckt!

LG Alf