„Wieder mal hochnebelartige Inversionslage“, verkündete das Anstaltsradio. „Migräne und Weltschmerz sind angesagt. Spatzenjammer gibt‘s gebührenfrei, alles andere kostet uns ein müdes Arschrunzeln."
„Puranzel, lass doch deinen BH herunter, damit ich zu dir hineinschlittern kann. Der Spargel steht voll im Saft, und auf den Mond schießen kann ich mich auch nicht." So rief der Ver-Erbprinz von Spannien, aber die weißen Männchen schüttelten sich nur vor Lachen. Die Anstalt machte also keine Anstalten …
Ein anderer kam herbei und meinte trocken „Ich werfe heute meinen Schatten – aber wie weit?“ Das hörte der Philosophen-Zirkel am Weisheits-prak-Tisch (das sind die mit den Zwangsjacken) und einer unter ihnen fühlte sich veranlasst, laut zu denken: „Ich nehme mir die Glatzenkappe und zwäng mich durch die Katzenklappe, dann klappt bestimmt alles!“
„Hört ihr?“, sagte ein anderer, „draußen ist schon wieder der letzte Zapfenstreich! Der Trompeter schmettert wie ein Schmetterling." „Ich höre nichts“, meinte Derklügstevonallen – er hatte erst vorvorvoriges Jahr den Knobelpreis in Akustik erhalten – „da fahre ich doch lieber mit dem Kolum-Bus in die Wunder-Bar."
Die Pfleger lachten: „Wir nehmen dich gleich in Greisen-Haft, wenn du weiter so hochgeistig vertrottelst. Dann hast du das Schonungs-Los gezogen. Oder nimmst du lieber das Farb-Los in Anspruch?“ „Könnte er nicht auch den Über-Zug nehmen?“, meinte die alte Dame aus Dürr und Matt am noch matteren Horn.
Ein 5-Sterne-General kam herein und wies stolz auf seinen Kragenspiegel. „Spieglein, Spieglein, dort am Kragen, ich komm von draus‘ und muss euch sagen: Wir leben in einer Halluzi-Nation! Habt ihr das schon mal beachtet?“, und achselzuckend fügte er hinzu: „Ich würde ihr ja den Rücken kehren, aber ich finde einfach keinen Besen."
„Ob die Ahnen wohl was davon ahnen?“ meinte ein Tattergreis aus dem Ältestenrat, dann errötete er heftig und gestand: „Wisst ihr, früher ließ ich mir immer gerne vom Wind verblasen, aber heutzutage werden ja alle Menschen prüder …“ Dann senkte er die Augen-Lieder.
„Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen ‚befrieden‘ und ‚befriedigen‘?", warf die Putzfrau von Tutanchamun (in ihrem vorigen Leben) schüchtern ein. „Das können dir nur die Leichen der Besiegten genau erklären, denn sie haben alles verbrochen“, sagte der Dienstmann vom Dienst, im Dienste der Diener zweier Herren, denen man gleichzeitig nie was recht machen kann.
Diesmal schüttelten sich die Philosophen, zusammen mit Derklügstevonallen, vor Lachen und wirbelten in ihrer Ausgelassenheit die Schachfiguren durcheinander, auf die man sie mit der Nase gestoßen hatte … Sie spielten das Spiel „Mit dem Mund“ … der Zwangsjacken wegen, die sie nur selten ablegen durften.
„Ich würde jetzt lieber in einem 5-Sterne-Restaurant die Kaker-Laken über den Tisch ziehen“, grübelte einer melancholisch vor sich hin, als in dieser Hinterwald-Einsamkeit zu verenden“. „Hier müsste eben einiges gefällt werden“, sagte ein ehemaliger Missionar aus St. Pauli, „Entscheidungen z. B., ob das nun gefällt oder nicht gefällt. In meiner früheren Missionarsstellung war das auch nicht anders!“
„Könnt ihr ten Teppen nicht endlich stillen?“ protestierte der Sterne-General, der geht mir auf den Kleingeist." „Zum Schweigen bringen“, sagte der Germanist, „zum Schweigen bringen heißt das." „Wozu denn?“, wetterte ein soeben vorbeirobbender Ex-Hippitionist: „Dann müsste es ja auch verboten werden, daß Wölfe geBären."
So verging die Zeit und nichts kam zustande – wie jeden Tag. Und nachdem die Phrasen Phrasen fraßen und schließlich sämtliche Phrasen gefressen hatten, war Essenszeit. Das auto-mobile Einsatzkommando lieferte auf Rädern … dann kam die Mittagsruhepause, wo so mancher von einem Flohzirkus träumte, aus dem er als Floh entfloh ...
Kommentare
Tuts Putzfrau soll ja Kleo Krause gewesen sein!
(Werfen tat die sicher - aber ”schüchtern”? Nein ...)
LG Axel