Gibt es eigentlich „richtige“ Propheten? Es ist oft nur von den „falschen“ die Rede ... Und wodurch zeichnet sich ein richtiger Prophet aus? Ist er noch verrückter als ein falscher? Wahrscheinlich ist er absolut davon überzeugt, daß er und niemand sonst einen direkten Kontakt zum Herrn Gott hat. Und dann versetzt der Glaube Berge – Fleischberge nämlich!
Ohne bestreiten zu wollen, daß es sogenannte „Übersinnliche Phänomene“ tatsächlich gibt, sollte man aber vielleicht doch einmal genau nachfragen, wem sie gehören und was einer, der sie erlebt, damit anfängt! Benützt er seine „Besessenheit“ dazu, um andere, aus religiösen Gründen, in seinen Bann zu ziehen? Und wie „richtig“ ist das dann?
Die Hinwendung zu Ereignissen, die das Zeitgefüge infrage stellen, ist, meine ich, durchaus legitim – nicht legitim aber sollt der Anspruch auf Macht sein! Wer Macht besitzt – und das sind sicherlich auch, oder vor allem Personen, die mehr sehen können, als Landschaften, Städte, Menschen und Ereignisse im Jetzt – der stellt sich bloß, wenn er seine Macht missbraucht.
Machtmissbrauch wird vor allem durch 2 Faktoren initiiert: Dummheit und Eigenliebe! Es kann also sein, nein, es stellt sich also unweigerlich so dar, daß ein Individuum mit sensitiven Fähigkeiten allermeistens (nicht immer) nicht überreißt, woher seine Gesichte kommen. In völliger geistiger Umnachtung stolpert es dann in eine Überzeugung hinein, die ihm vorgaukelt, Prophet sein zu müssen – im Auftrag Gottes natürlich.
Das macht was her und tut der Eigenliebe extrem gut. Die wenigen Bescheidenen, die sich einer, mehr oder weniger, geistigen Begabung erfreuen und darum bemüht sind, ihre Zeitgenossen aufzuklären, sind entweder aus Abscheu vor primitiven Empfindungen keine Propheten, oder sie werden als „falsche“ apostrophiert. Denn der wahre Prophet gibt sich und seine Heiligkeit doch sofort zu erkennen ... oder nicht?
Ja, mit der Wahrheit kommt man nicht weit! Das würde ein richtiger Prophet zwar niemals behaupten, denn der hat sie gepachtet, aber sehen kann man das überall. Das Volk ist geradezu fieberhaft auf der Suche nach Erlösern und anderen Großmäulern, die, am Ende ihrer „zauberhaften“ Karriere auch noch persönlich in den Himmel aufsteigen. Und das, obwohl jeder weiß, daß dort „oben“ nichts ist (Irre ausgenommen).
In den Weltraum zu fliegen heißt noch lange nicht, daß man dort, über den Wolken, etwas finden kann, das wie ein „Himmel“ aussieht. Ein echter Prophet würde vermutlich darüber Bescheid wissen. Nicht so eine Märchenfigur – eine die Märchen erzeugt und welche erzählt. Im Kindergarten hat das einen sehr hohen Beliebtheitsgrad. Man muss sich halt nur aussuchen, ob man ein Prophet sein möchte, der Gewalt ausübt, oder einer, der sie sich selbst angedeihen lässt.
Kommentare
Propheten bleiben dauerhaft beliebt -
Ob es auch Antipheten gibt?!
LG Axel