Was ist?

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Was ist Malen? Du nimmst die Farbe aus Tube oder Flasche und verteilst sie so auf einem Untergrund, daß ein interessanter Eindruck entsteht. Es sollte erkennbar sein, daß du malen kannst. Daraus geht hervor, daß sich zwar fast jeder unter dem was du gemalt hast, etwas vorstellen darf, aber nicht, daß es auch jeder künstlerisch nachvollziehen kann. Das ist nicht nötig! Dazu sind die Menschen einfach zu verschieden. Nicht jeder hat den Anspruch auf kreative Entfaltung. Wichtig allein erscheint mir die Tatsache, daß keine Materialverschwendung erkennbar ist – außer du übst!

Was ist Schreiben? Du nimmst die Buchstaben und Worte aus dem Repertoire deiner Sprache, nebst den dazugehörigen Fremdwörtern, oder du leihst dir eine andere als deine Muttersprache und setzt die Zeichen zu einem interessanten Gesamtbild zusammen, wodurch erkennbar wird, daß du etwas zu sagen hast, das zwar nicht immer sofort von jedem verstanden werden muss, aber dafür auch nicht von jedem anderen qualitativ erreicht zu werden braucht, da man bemerkt, daß du es als deine Aufgabe ansiehst zu unterhalten, oder zum Denken anzuregen.

Was ist Denken? Du knüpfst Zusammenhänge! Du schaffst Klarheiten, du machst sinnvolle Vorschläge, die aber verständlich sein sollen und du nimmst, so wenig wie möglich, wesentliche Anteile aus den Denkvorgängen anderer. Du erweiterst sie höchstens. Du kopierst nicht! Du sprichst aus, was du herausgefunden hast, ohne jemanden zu beleidigen. Sollte sich jedoch jemand durch Logik beleidigt fühlen, dann hast du die Pflicht, auch dort Zusammenhänge bloßzustellen, wo sich unselige Verknüpfungen aus Plagiaten und verhängnisvollen Gedankenmustern ergeben haben, die insgesamt unsinnig sind.

Was ist Fühlen? Neidisch sein, jemanden hassen, einen anderen quälen wollen, das ist auch fühlen ... Aber eines Menschen würdig ist das nicht! Überall, wo das zutage tritt – uns sei es in dir selbst – hast du die Aufgabe, dich dem entgegen zu stellen! Solltest du weder die Kraft, noch die Lust dazu haben, dich wider zerstörerische Ambitionen einzusetzen, dann fühle besser nicht! Dann ziehe dich aus dem Leben zurück, werde kleinlaut, bete, aber bekehre niemanden zu deinem (inneren) Glauben durch äußerliche Vorwände. Sei und bleibe bescheiden und bewundere Menschen, die andere Ziele haben als du!

Was ist Ehrlichkeit? Gestehe dir, dir zu allererst ein, wie deine und die von dir erkannte Wahrheit aussieht – eine Wahrheit, die Prüfungen standhält und weder aus erlerntem Gewäsch, noch aus Allgemeinplätzen besteht, die man zu wiederholen hat, wenn man „dazugehören“ will! Die akzeptierte Meinung einer Menge ist kein Attest für deine Unschuld! Unschuldig ist und kann ohnehin kein Mensch sein und bleiben, der einen Anspruch anmeldet atmen, trinken, essen und lieben zu wollen. Denn daraus ergeben sich automatisch Konflikte. Andere wollen das auch! WIE sie es allerdings wollen ist ausschlaggebend, sonst nichts! Also verwirkliche deine Absichten, aber überprüfe sie auf ihre Tauglichkeit, im Hinblick auf Qualität und Sinn!

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