Wie der Schlangenzüchterverein bekannt gibt, ist eine Unmenge giftiger Exemplare aus dem nahen und dem fernen, dem mittleren und dem südlichen … oder dergleichen, plötzlich verloren gegangen. Aber natürlich nicht wirklich. Sie halten sich irgendwo bei uns auf – eine Gefahr für die Bevölkerung besteht jedoch nicht. Wer oder was das ist, die „Bevölkerung“, haben die vom Schlangenzüchterverein (der übrigens mittlerweile eine der angesehensten Organisationen des Landes ist) nicht gesagt. Der Population der Schlangen, die momentan noch erst ungefähr 45 % der Lebendmasse aller „intelligenten“ Bewohner des Landes darstellt, macht ihr Vorhandensein jedenfalls nichts aus! Die Tendenz ist jedoch ständig steigend.
Die Vorsitzende des Schlangenzüchtervereins, Frau Medusa Zungenspalt, äußerte sich optimistisch, was die Zukunft der künftigen Minderheit betrifft: „Wir sorgen für innere und äußere Sicherheit“, ließ sie großsprecherisch verlauten, „bedenken wir doch nur einmal, welche Bereicherung es darstellt, wenn sich in Zukunft keiner mehr auf die Straße traut … das trifft doch dann auch für alle Umstürzler zu!“ Juchhuh! Der daraufhin losbrechende Jubel, gerade unter den arbeitenden Pendlern, hielt sich zwar in total bescheidenen Grenzen – zu widersprechen traute sich aber auch niemand, da die Mitglieder des Schlangenzüchtervereins gleichzeitig auch hohe Ämter in allen anderen Vereinen bekleiden. Das muss auch so bleiben.
Man denke nur einmal an den Seitenspinner- und andere Spinnervereine, deren Netzwerke überall dort spürbar werden und sind, wo bislang noch absolut vereinsresistente Spinnen- und Schlangenverächter auch gerne einmal Karriere gemacht hätten. Aber daraus wird wohl nie etwas werden … auf Erden!
Daß im Club der „Häschen“ mittlerweile die nackte Panik ausgebrochen ist, stört weder Lobbyisten noch Großkonzernaktionäre. Sie werden mit Geldspritzen ruhiggestellt. Das erspart die Zwangsjacke einer offenen Diktatur und ermöglicht es weiteren Schlagen, hier heimisch zu werden. „Schlangen sind schließlich auch nur Menschen“, propagierte kürzlich der negierende Würgermeister des Spinnervereins Kluntenhausen an der Lahm, wobei er sich, des Flohs wegen, den er sich selbst eingesetzt hatte, am extrem linken Ohr kratze. Er kam leider nicht mehr dazu es sich abzuschneiden, denn eine Giftschlange hatte ihm mittlerweile frech ans Bein gepisst.
Wie aus dem Nichts war, Sekunden später, ein Taktstock aufgetaucht, den, wie man vermutete, ein Gott, ein Dämon, oder ein unsichtbarer Prophet geführt hatte, und alle begannen zu singen: „Das kann doch einen Seemann nicht erschütt-tern, kein Angst, kein Angst, Rosettenmarie!“. Davon stark animiert, tanzten auf einmal 8 Milliarden verkleidete Wilde auf den Straßen, von Rio bis Moskau, von Kairo bis Pjöngjang, von Thule bis Grabstadt und sie bilden eine Suppe, auf der allerlei angeschwommen kam: der dickste Mensch der Zeit, der gewaltigste Unfug, den man sich nur ausdenken kann und die dunkelsten Gestalten der Hölle, von denen man bisher noch nie gehört zu haben glaubte, oder versprach und sich jedenfalls absichtlich irrte.
Schlangen, überall nur noch Schlangen! Wer heutzutage, als Frau, was auf sich hält, geht mit einer duschen, macht ein Selfie von sich und einer solchen und manchmal dürfen sie sogar in den Leib einer unvorsichtigen Genossin des Unheils kriechen, um sich von dort aus ziellos über den Globus zu verbreiten. Aber das macht ja nichts, denn Wissen ist weder Macht noch Machtnix, sondern verboten … außer es handelt sich um das spezifische Fachwissen, über die Haltung und Aufzucht von Schlangen, die niemals giftig sein können, weil sie es sind! „Dieses Gift ist genau genommen Medizin“ verkünden die Lautsprecher der Parteifahrzeuge, die Tag und Nacht durch die Straßen patrouillieren, damit alle jene die Angst verlieren, die noch nicht gebissen worden sind – auch nicht von ihrem Gewissen. Hut ab, Bart auf, Fett weg!
Seid nicht auf der Hut! Unterscheidet nicht zwischen Gift- und Würgeschlangen, Zwischen Seiden- und anderen Spinnern, sondern erlöset euch nicht von dem Übel, denn kein Wille geschehe, der nicht konform genug ist, um sich selbst auszulöschen. „Die Zeit der Schlangen ist vergangen, scheut euch nicht, das kleinste Licht, wird’s größte sein – am Ende sind wir nicht allein, denn bei uns, in der Schlangengrube, da kommt die Weisheit aus der Tube! Sie muss und wird gefressen werden … erst wenn die Schlangen hier auf Erden, in aller Herrlichkeit, regieren, dann werdet ihr … auch … nichts … mehr … spüren. Ein dreifach Hoch, dem, der sich fallen lässt, in der Schlangengrube Pest und in ihr tiefes schwarzes Loch!. Ein Hoch dem Joch!
Kommentare
Schlangen sind niedlich, putzig - süß!
(Drum gab's sie schon im Paradies ...)
LG Axel
Aufruf an alle Wolpertinger: Letzte Möglichkeit unter dem Zeitzauberhut in andere Dimensionen zu entschwinden....
LG Yvonne
Arg!
Nicht, dass und wie du es schreibst, das ist wie immer exzellent, sondern dass es nicht erfunden ist, sondern vorzufinden ist.
LG Uwe
Vielen Dank liebe Freunde!
LG Alf