Denkbar schlecht aufgelogen gehe ich ans Urwerk, um mir die Bären wieder abzubinden, die mir von dämschädligen Erziehungslemuriern aufgehalst wurden. Dabei werde ich von allen oberstützt, die verstehen, wo der Bartel den Most hinschüttet, während der Vogel den frühen Wurm nicht frisst, sondern stirbt.
Um in den Bereich der Nichtdenker zurückzudringen, sollte man auf alle Fälle ein Krokodil sein. Nicht der gefühlvollen Tränen, sondern des Großmauls und der Zähne wegen. Aber das ist einfach. Ich muss nur „beitreten“. Beitreten? Nicht antreten? Doch, nachdem ich beigetreten bin muss ich antreten:
in den Reihen der guten, guten Terrorvögel, die sich über den Tod der Dinosaurier hinaus gerettet haben und noch nicht attackiert wurden – von Säugetieren, Säugemenschen … Säugegöttern. Genau: Ein Säugeirgendwas zu werden ist nicht erlebenswert, wenn man, als Krokodil, vergangenen Epochen nachweinen kann und mit seinen falschen Tränen die Gegenwart vergiftet.
Das ist dann ungefähr so wie beim Schönfärberfrosch, einem der giftigsten Landtiere der Welt. Manche sprechen ihn jedoch seelenheilig, weil er ein Märtyrer ist: Er lässt sich fressen und bringt dabei seine Feinde um. Ja, wenn ich wenigstens dassss könnte … Aber mir traut eben keiner was ab und zu.
Der Schönfärberfrosch dagegen ist ganz anders, er ist sehr mutig, er macht auf sich aufmerksam und signalisiert, in aller Ehrlichkeit: Vorsicht, eine Berührung mit mir ist tödlich! Wer‘s nicht glauben will, muss sterben! Darüber lachen sich die Papageien kaputt und schließen sich fröhlich den Paradiesgeiern an, denn im Paradies ist’s immer noch am besten, ob im Osten, ob im Westen.
Da gibt es allerlei Ramsch, den man auf Erden einfach nicht kriegen kann: singende und vor allem sogar Posaunen blasende Engelchen, einen Haufen Manna, keine Chance lasterhaft oder böse zu werden, ins Gras beißende Löwenmännchen und Frauen, die nicht heiraten möchten, weil es dort keine goldenen Ringe gibt und auch keine Juweliere, die so etwas verkaufen könnten.
Nur Wolken gibt es, hinter denen man sich verstecken kann, wenn man nichts zu verbergen hat, weil man sonst ja erst gar nicht ins Paradies gekommen wäre. Außer, man gehört einer Religion an, wo das nichts ausmacht, weil Lügen da zum guten Ton gehören. Gut! Und deshalb soll ich morgens aufstehen?
Das haut den stärksten Esel auf die Bretter, die die Welt bedeuten, aber sonst zu nichts weiter taugen. Wo bitte ist der Kühlschrank? Da müsste doch noch ein Sixpack drin sein … oder war ich gestern wieder so zerstreut, daß ich alles restlos aufgesogen habe, was das Herz nicht begehrt, aber damit besänftigt werden kann.
Dabei hatte ich immer ein sanftes Herz. Ich habe es jetzt noch, aber man sagt, ich sei ungeeignet für „Herzlich Willkommen Menschenfresser“, für mordlüsterne Witzfiguren, die sich für „ehrenhaft“ halten, oder für die Betreuung von einer Tüte Mücken in einem Kreischsaal. Nur Schmähungen hätte ich auf Lager, aber keine eine brauchbare Ausrede parat.
Ausreden rede ich mir später ein, wenn die Sümpfe ausgetrocknet, die Bäume geschlagen, die Flüsse versandet und das Geld gegessen ist. Dann bin ich vom vielen Warten tiefschwarz geworden, bestehe aber darauf, daß man das übersieht, weil ja sonst auch alles übersehen wird. Nein! Das ist unübersehbar!
Das Urwerk eines Menschen mit kategorischem Imperativ kommt völlig ohne Bären zum Aufbinden aus. Ein großes Horn zum Reinblasen braucht es auch nicht, da vernünftige Menschen niemandem im Weg stehen, um ihm ein Bein, oder eine Eisenstange zu stellen, anstatt Vertrauenskredite zu vergeben, die vergeblich sein könnten, wenn man‘s mal mit Ungeheuern genau nimmt.