Onkel Zottel zündet sich seine Zigarre am Wasserhahn an und brät sich danach ein Steak im Kühlschrank. Dann geht er hinaus und beobachtet 1000 gute Menschen auf dem Rathausplatz – erkennbar an ihren Transparenten, auf denen „Wir sind gute Menschen“ geschrieben steht.
Wenig später schlägt er, mit der bloßen Hand, ein brüllendes Kaninchen tot und präsentiert stolz dessen Reißzähne. Dann geht lachend der Neumond auf und die Hitze wird unerträglich … wir messen 300 qm unter normal Null! Es ist Jungweibersommer!
Überall singen die Engelschöre „Hosianna, Hemdimaria, Rockibella“, oder auch „Satan wir lieben dich!“ Darüber sprechen die Medien, in langen Schriftrollen, für deren Entzifferung jedermann Fachleute braucht, obwohl sie, gut leserlich, in der jeweiligen Landessprache geschrieben sind.
In Übersee laufen die Verhandlungen, was die weitere Lustverschmutzung der Meere betrifft. Eine Million Delegierter stimmen dagegen, sind aber dafür. Steuerzahler sind aufgerufen, in die Fabriken zu gehen, wo Fließbänder darauf warten, Quellen der Weisheit zu werden.
Die Königin der Nacht (nicht die Pflanze) spricht nun täglich – in unzähligen Aufrufen zum kollektiven Selbstmord – von der Friedensbotschaft heiliger Freibeuter, die bereits alle 7 Meere befahren, ohne jedoch auf 3 zählen zu können. Das müssen andere machen!
„Verfasst bitte alle Liebeserklärungen und kümmert euch nicht um die Folgen der Soaps, wo die Herstellung von Orgelpfeifen nicht nur verherrlicht, sondern religiös befohlen wird, um die Stauseen in Bukunde Samorie zu speisen“, so steht es, weithin sichtbar, auf den Wahlplakaten der Regierungen geschrieben, die sich ihre Diäten selbst schneidern, um unarm zu bleiben.
Ein Straßenmusikant weint – es ist immer der gleiche, vor allen Plakaten – süße Tränen der Eintracht mit der gesamten Weltbevölkerung, die hauptsächlich anderswo vorkommt. Wenig später wird er verhaftet und in das Fünfsternehotel Guillotine eingewiesen, wo er selig mit den Köpfen ihm vorausgegangener Delinquenten spielen darf.
„Die Sommer werden immer heißer!“, krakeelt Niemand und Keiner verkündet, er hätte das schon immer gesagt, ohne erhört zu werden – im Gegenteil, er habe daraufhin sogar Schwierigkeiten mit Frauen gehabt, die zwar seiner Meinung, aber anderer Ansicht gewesen seien.
Vieles zeichnet sich ab! Abzeichnen ist in, denn neue Bilder von der Zeit und den umliegenden Ortschaften zu entwerfen ist streng verboten, seit die Kratzia herrscht. Niemand scharrt mehr im Dunkeln, alles ist hell bemäntelt und krass ersichtlich, wenn man nicht so genau hinschaut.
Onkel Zottel wäscht sich jetzt nur noch mit Feuerwasser und stillt seinen Wissensdurst danach mit Kühlwasser aus Atomkraftwerken, woran er eine Zigarre nach der anderen anzündet, aber nur linksdrehend. Das ist vorgeschrieben, hintan initiiert und abgegolten mit einem verräterischen Nichts aus Reformquark und anderen blöden Sprüchen.
Kuscheltierfriedhöfe werden bald offen für alle sein, Hügellandschaften begradigt, was noch nicht abgebrannt ist wird zubetoniert… Na ja, so ist das halt mit dem Fortschritt rückwärts, wo man, auf allen seinen Wegen, furchtbar Schönes entdecken kann – z. B. das Katasrophenzweimalnix!
Kommentare
Die Aussichten sind gar nicht schlecht -
Vor allem, wenn man Wärme möcht ...
LG Axel
Wärmespeicher sind nicht rarr -
man sieht sie stets und immerdarr...
LG Alf
Sehr gerne gelesen !
HG Olaf
Danke Olaf!
LG Alf