Angenommen, es gäbe ...

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von Alf Glocker

Wenn es so etwas wie einen internationalen Terrorismus gäbe – Gott sei D ank ist das ja nicht der Fall -, was sagte uns das dann? Liege ich verkehrt wenn ich meine, das Wort „international“ implizierte dann schon, daß es sich um keine Einzelfälle handelt. Er, der Terrorismus, wäre dann sozusagen eine Art Weltanschauung ... wenn auch eine krankhafte, sprich „perverse“. Sollte es also Leute geben, aus deren Reihen wirklich Terroristen stammten, dann müssten sie doch sofort aufstehen und brüllen: „Diejenigen unter uns, die das machen, die werden wir bestrafen, sie verfolgen, den Bann über sie sprechen“. Oder sie würden zu Millionen auf der Straße, gegen das begangene Unrecht protestieren. Was aber, wenn sie das nicht täten? Wären sie dann mitschuldig an den Taten ihrer Artgenossen?

Insofern es unter ihnen jedoch ganz wenige gäbe, die sich öffentlich zu dem, was man „Internationalen Terrorismus“ nennen würde - wenn es ihn denn gäbe - negativ äußern würden, und wenn diese behaupteten, „solche Individuen aus unseren Reihen sind leider pervers und ich schäme mich für sie“, dann würde es sich doch vielmehr um seltene Einzelfälle handeln, während sich die überwiegende Mehrheit ganz anders verhält. Wenn nun aber dagegen auch noch Leute protestieren, bzw. welche, die lobenswerte, echte Einzelfälle ignorierten, Leute, die womöglich den Internationalen Terrorismus im Stillen gut fänden (wenn es ihn denn gäbe), was würde uns das wiederum sagen?? Würde es uns sagen, daß man sich nicht allein vor dem Internationalen Terrorismus – wenn es ihn denn gäbe – in Acht nehmen müsse, sondern gleichzeitig auch vor allen Leuten, die ihm Vorschub leisten, ihn gewähren lassen, ihn im Stillen gutheißen, die nichts dagegen unternehmen, daß Leute zu uns kommen, welche entweder selber Terroristen sind, den Terrorismus gutheißen, ihn dulden oder nichts gegen ihn sagen wollen, weil sie „Menschen“ Vorschub leisten möchten, die ihn dulden?

Zum Glück gibt es keinen Internationalen Terrorismus, denn sonst wäre erhöhte Aufmerksamkeit vonnöten, denn dann hätte er womöglich Sympathisanten, die nicht gegen ihn demonstrieren, die ihn im Stillen gut heißen, oder die den Machenschaften von Leuten Vorschub leisten, die ihn, den Internationalen Terrorismus - so es ihn den gäbe - im Stillen gut fänden. In diesem Fall wäre nicht nur der Internationale Terrorismus krank und gefährlich, sondern natürlich auch die Leute, die nicht gegen ihn demonstrieren, obwohl er aus ihren Reihen kommt, die ihn billigen, OBWOHL er aus ihren Reihen kommt, die ihn im Stillen gut heißen, nein, nicht obwohl, sondern WEIL er aus ihren eigenen Reihen kommt. Aber da müsste man natürlich erst einmal drauf kommen! Die von Terroristen begangenen Taten allein gäben anscheinend keinen Anlass dazu – wenn es so etwas wie einen internationalen Terrorsimus gäbe! Aber das sind Horrorszenarien, die mit der Realität nicht das Geringste zu tun haben, denn in der Realität hätten sich selbstverständlich schon längst ALLE, bei den ersten Anzeichen von Internationalem Terrorismus, gegen jene vereinigt, die ihn im Stillen gut heißen, nicht gegen ihn protestieren oder ihm sogar Vorschub leisten!

Wenn so etwas jemals passieren sollte, dann kann man ganz sicher davon ausgehen, daß es nicht mehr lange dauert, bis die letzten Kräfte der Vernunft vergangen sind. Erkennen wird man den Beginn einer derartigen Entwicklung daran, daß wirkliche Einzelfälle, also richtige Menschen, die sich noch Fragen stellen, und die gegen sinnlose Gewalt sind, als Freiwild gelten und im Gegensatz zu internationalen Terroristen, denen, die sie im Stillen bewundern und jenen, die ihren Taten Vorschub leisten, keinerlei Schutz genießen, sondern, im Gegenteil staatlichen Verfolgungen ausgesetzt sind. Leider wird man es auch noch daran erkennen (müssen), daß es sehr viele Leute gibt, die Gut und Böse nicht mehr voneinander unterscheiden können, weil sie irgendwo unsinnigerweise gelernt haben, daß alle gleich sind: „Gut und Böse – was ist das?“

Aber wie gesagt: Die hier beschriebenen Gedanken sind hirnrissig. Kein Volk der Erde würde jemals dulden, daß ein – lach - „Internationaler Terrorsimus“ die Füße auf seinen Boden setzen kann. Jede Nation würde sofort sämtliche Ursachen dafür beseitigen, seine Herde vernichten, seine Nester zerstören, seine Anhänger dorthin schicken, wo der Pfeffer wächst. Davon kann getrost ausgegangen werden. Sollten wir einmal mit Zuständen konfrontiert werden, die uns etwas anderes vor Augen führen, dann können wir uns darauf verlassen, daß es sich nur um einen Alptraum handelt und wir bald aufwachen werden.

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