Im Treppenhaus überwinde ich auf allen Vieren die Steigung der Stufen.
Knie und Finger versinken in der Treppenpolsterung. Das Haus wurde
saniert, die Miete erhöht. Ich habe ein Zimmer mehr und eine Terrasse.
Doch meine wenigen Sachen füllen nicht den Raum. Und ich muss von
nun an kriechen.
*
Das Arbeitslosen-Zentrum liegt am Meer, Trümmer säumen den Strand.
Man sollte dort besser nicht hingehen, es ist voll und jede Beratung
kostet zehn Euro. Meine neue Arbeit ist es den Stand des Mondaufgangs
in Karten einzutragen. Stattdessen schreibe ich Mondgedichte und in die
Schlusszeile: WUT.
*
Afrikaner sitzen auf Hockern vor Nähmaschinen. Ich setze mich zu ihnen.
Einer brüht Tee auf. Weil es uns an Keksen mangelt, schreiben wir
Zahlen auf Zettel. Sie schmecken nur annähernd gut. Ein alter Mann
schüttelt den Kopf.
*
Ich durchquere eine Gegend, die nicht im Stadtplan verzeichnet ist,
klettere über Müllhalden. Schließlich bleibe ich stehen, setze den Koffer
ab und weiche Wäsche darin ein. Ab jetzt lebe ich in einem Schrottauto
wie die Leute hier. Wir wohnen im Müll und schauen uns Fotos an.
*
Züge fallen aus, verspäten sich. Während ich überlege, wie ich Strecken
umfahre, vergeht Zeit. Wie und wann werde ich ankommen, und vor
allem wo? Sogar meine Träume verändern sich. Bald fahre ich im
Traum unentwegt die gleiche Strecke. Sie endet stets vor einer Mauer
und die Fahrt beginnt von vorn.