Die Märchenutopie des Sebastian

Bild von Uwe Kraus
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Es begab sich zur Zeit des Diktators Cogite, der auf dem Kontinent Cogito, seinem Kontinent, sein Unwesen trieb und versuchte, durch Lehren der Vernunft und des Verstandes die Menschen des Reiches zu unterdrücken und zu terrorisieren, was hieß, dass er, ähnlich wie es in unserer Zeit der Fall ist, Menschen in Fabriken arbeiten lässt und sie mit Geld bezahlt, sie regiert durch Dinge, die die Bürger des Landes unterdrücken und ihnen Freude und Glück nehmen. Cogito war ein kleines Reich, mit wenigen Einwohnern und wenigen Bergen, kurzum, es war eine unentdeckte Insel eines aggressiven und rachsüchtigen Herrschers. Auf der Insel selbst gab es nur eine Stadt, der Cogite den Namen seiner selbst gegeben hatte.
Weit ab der Stadt prangte ein Berg, den niemand genau zu kennen vermochte. Auch wusste niemand, dass hier ein Zauberer, der Letzte seiner Art, wohnte, der einsam war in seiner einmaligen Existenz, der nur wünschte, er könnte etwas für das unterdrückte Volk tun, aus ihnen Zauberer machen, Zauberer, die den Bösewicht verdrängen und die Insel in seinem Angesicht zu einem Gegenstücke formen würden, denn Terror, wie ihn Cogite ausübte, unterdrückte die Magie des Einzelnen. Deswegen nannte er auch seinen Berg den Magischen Felsen, den niemand sonst so nennen konnte, da Worte wie magisch als verbotene Gegenstände der Sprache des vernunftorientierten Führers zu gelten hatten. Zahlen und Figuren waren Schlüssel der Welt, Märchen und Gedichte blieben als Trugbilder verkannt. Doch Märchen und Gedichte waren es, der Meinung des Zauberers nach, die den gottlosen Kontinent retten konnten, und so grübelte er tagein tagaus an einem Plan, der die Welt des Cogite in die Welt eines märchenhaften Paradieses umformen und somit durch die Kraft einer Revolution der Magie die Macht der Soldaten des Führers stillegen sollte. Doch er grübelte vergebens und die böse Macht wurde immer mächtiger.
Die Freude der Menschen wich, da sie in Fabriken arbeiten mußten und keine Besserung in Sicht war. Doch eines Tages bekam der Zauberer die gesuchte Idee: Er mußte einen Menschen erschaffen, der Genie und Talent besaß, Zauberkraft, Esprit und donnernde Wortgewalt. Dieser Mensch sollte Cogite überlegen sein, ihn verdrängen und die Menschen zu seinen gewünschten Magiern und Zauberern wandeln. Doch wie war dies möglich; einen Künstler zu erschaffen, der die Menschen auffordern würde, sie zum Besseren bewegen könnte? Es musste also ein ein Überzauberer her, dem die Bürger des Kontinents Gehör liehen, ihm folgten und eine solch gewagte Revolution angingen? Der Zauberer kehrte in sich, um Antworten zu finden. Er ging in sich selbst, um den nötigen Zauberspruch zu suchen, der den Geist der Revolution entstehen lassen könnte, doch er fand keine Antwort.
Immer mehr vertiefte er sich und die Zeit verrann. Doch die Antwort, die er finden mußte, um die Insel zu retten und Cogite zu stürzen, blieb im Ungewissen. Eines Tages, als sich das Sonnenlicht über seinen magischen Berg ergoß, erschien vor dem Fenster seiner Hütte ein kleiner Hänfling, der ein wunderbares Lied zu singen vermochte. Der Zauberer vernahm den Gesang des kleinen Vögelchens, und um es besser hören zu können, ging er ins Freie, hinaus aus seiner Hütte. Tatsächlich, die Sonne stand am Firmament und der Gesang des Vogels drang an sein Ohr. Plötzlich, als der Magier sich auf einen Stein gesetzt hatte, flog der Vogel auf seine Schulter und sprach; „Suchst du den großen Zauberspruch, um die Insel zu retten, so mußt du, Kraft deiner Gedanken, den Namen formen, der deine Gedanken vereint. Wenn du die richtige Wahl des Ausspruches gefunden hast, so sind die Götter dir gnädig und senden dir den Meister, der Cogite vernichten wird und die Natur unserer Insel mitsamt ihrer Einwohner retten kann. Doch wenn du den Namen aussprichst, bedenke deine Überlegungen des Künstlers mitsamt derer des Überzauberers; verbinde beide und die Natur ist mit dir, denn du bist die letzte Hoffnung selbiger.“
Der Vogel entflog, bevor der Zauberer, ganz von Sinnen, ihn weiteres fragen konnte. Nun aber wußte der, dass seine Überlegungen des Schöpferischen und des Überzauberers richtige waren, auch wußte er um der Götter Hilfe, so er den richtigen Namen würde ersinnen können. Wichtig war für ihn die Verbindung des Überzauberers mit dem schöpferischen Ich, die er, mittels seiner Gedanken, durch die Natur, zu schaffen hatte, nun, da ihm das Vögelchen die nötige Kraft und Stärke zum Weiterdenken geschenkt hatte. Doch wieder stand er vor verzweifelten Versuchen, so wollte er den Hänfling noch ein Mal um Genaueres fragen. Zwei Wochen vergingen, doch der Vogel zeigte sich nicht wieder. In der dritten Woche, nach der Begegnung der beiden, erstrahlte die Sonne erneut und vor der Hütte erschallte der Ruf einer Eule. Der Zauberer war verzweifelt, so ging er hinaus, um die alte, kluge Eule um Rat zu bitten: „Liebe kluge Eule, kennst du vielleicht das Geheimnis des Schöpferischen und des Überzauberers?“
Die Eule antwortete: „Oh, ja, dies kenne ich: Gib deiner Vision einen Namen und die Götter werden dir einen Menschen schicken, der alles verbindet.
Du musst nur einen Namen erwählen, der schöpferisch und zauberhaft ist, der beides verbindet. Wähle klug und die Natur ist mit dir.“
Der Zauberer sprach: „Das weiß ich schon, liebe Eule. Entfliege nicht, nenn mir den Namen, ich brauche deine Hilfe. Wenn du mich weiterhin alleine denken läßt, so verzweifle ich und meine Zauberkraft wird schwinden.“
Die Eule antwortete: „Nenn ihn wie du dein eigenes Kind nennen würdest, dann sind die Bedingungen erfüllt, wähle die schönste Möglichkeit und der Zauber ist perfekt. Der Mensch wird erscheinen, die Welt wird gerettet.“
Mit diesen Worten entschwand die kluge Eule, noch ehe der Zauberer sie hätte noch mehr fragen können.
In Gedanken vertieft, einen Namen zu finden, den er seinem eigenen Kinde geben würde, ging der Zauberer schweren Herzens, doch seltsam erleichtert zurück in seine Hütte. Er suchte in all seinen Büchern nach Namen, die ihm schöpferisch erschienen, tauglich. Er suchte nach dem besten Namen, der je auf der Welt Verzauberung auslösen könnte, der die Götter zufrieden stimmen und stark genug sein würde, einen so mächtigen Rivalen zu schlagen. Immer wieder durchstöberte er seine alten Werke, bis er ein solch zauberhaftes Gedicht fand, ihm Mut und Kräftigung zu geben. Die

Mein erster größerer Prosatext ... dies sollte die Romantik wiederbringen!

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