118. Schritt
Wie lange dauert eigentlich so ein Leben? Ewig? Und wie lange dauert der Tod? Noch länger? Das kommt ganz darauf an! Worauf? Na, darauf, wie man es betrachtet…
Steht du grade im Leben, dann dauert der Tod um dich herum mehrere Ewigkeiten, denn wir müssen zunächst davon ausgehen, daß es schon mehr als ein Universum gegeben hat, bzw. gibt. Da wir aber nachweislich nur in einem davon vorkommen – was anderes ist leider nicht beweisbar – müssen wir davon auch ausgehen, daß unser Dasein, im Vergleich zu allen übrigen Abläufen der Zeit nur eine winzig kleine Spanne darstellt.
Andrerseits: wo sind sie denn, die anderen Zeitabläufe? Sie sind vergangen oder sie kommen erst noch auf uns zu – sie spielen sich überhaupt ganz woanders ab. Es gibt also keinen Zeitablauf, der uns mehr betrifft als der unsere! Wir sind echt! Alles andere beruft sich lediglich auf Indizien und Zeugenaussagen. Dem (Zeit)Zeugen X zufolge hat es eine Zeit Y gegeben. Einige Fundstücke aus dieser behaupteten Epoche liegen uns scheinbar vor. Beispiel: das alte Rom!
Davon existieren noch Mauerreste. Ebenso vom antiken Griechenland, Persien, etc. Was aber existiert von Atlantis? Vom Neandertaler finden wir heute noch Schädelfragmente, wie auch von seinem Vorfahren, dem Homo Erektus, usw. Auch unsere Ururonkel, die Dinosaurier haben irgendwann gelebt, weil man noch Fußabdrücke von ihnen gefunden hat, oder so. Das kann doch nicht alles gefälscht sein…
Ob es die Erde eines Tages, wenn es weder Tage noch Nächte mehr gibt, gegeben hat, ist fraglich, denn wer wird noch Aufzeichnungen darüber finden? Wen oder was hat es dann eigentlich „wirklich“ gegeben? Informationen über Leben und Tod sind alle zeitbezogen. Sie lassen sich also nur dort finden – in der Zeit!
Was aber ist die Zeit anderes als ein Zustand?! Seine Dauer ist Ansichtssache, seine Beschaffenheit nicht! Der Zustand bestimmt alles in ihm Vorkommende auf gedeihende oder verderbende Weise. So viel ist sicher! Und von ihm aus gesehen sind keine anderen Zustände real wahrnehmbar. Demzufolge dauert so ein Leben, wie unseres ewig! Oder es war niemals vorhanden. Ganz wie man will…
Stellen wir uns doch einmal vor, wir wären tot. Zack – du bist tot! Aber nur „auf Zeit“, haha. Was wird geschehen? Nichts! Genau, für dich geschieht nicht mehr und nicht weniger als nichts! Für alle „Zurückgebliebenen“ geschieht weiter die Zeit. Sie erleben Paarungen, Geburten, Wohlstand, Hungersnöte, Kriege, Epidemien, kurz jede nur erdenkliche Art von Wahnsinn, der in so einem Universum wie dem unseren vorkommen kann. Für dich geschieht nichts. Du bist in „Sicherheit“ – haha.
Wenn du wieder aufwachst, wenn du, vom Tod „befreit“ in das Geschehen „Leben“ zurückkehrst dann bemerkst du ein Phänomen (wenn du nicht völlig verblödet bist): in der Zeit als du tot warst hast du für die anderen nicht existiert, aber eben in dieser Zeit (die für dich gar keine war) haben die anderen für dich nicht existiert. Ätsch! Wer oder was hat also nun existiert oder nicht existiert? Du? Die anderen? Die Zeit? Die Antwort auf alle diese Rätsel heißt: ja! Es stimmt alles!
Du hast existiert und du hast nicht existiert, die anderen haben existiert und sie haben nicht existiert, die Zeit hat existiert und sie hat nicht existiert – und alles war irgendwie „ewig“. Genauso ist es mit der Erde. Sie existiert innerhalb der Zeit, aber außerhalb nicht, das Universum existiert innerhalb der Zeit, aber nicht außerhalb. Alles ist wahr und nicht wahr zugleich, alles ist ewig und niemals vorhanden gewesen. Und irgendwo, zwischen dem Ja und dem Nein, da „haust“ der Ursprung aller Dinge, von dir und mir, von A bis Z, von Alpha und Omega, oder einfach nur von nichts und wieder nichts, in alternierender Folge!
©Alf Glocker
Kommentare
Rom ist doch ewig! (Macht das Sinn?)
[Führ’n deshalb alle Wege hin?]
LG Axel
Wahrscheinlich - wie es momenatn aussieht stehen wenigstens seine Ruinen ewig (auch wenn sich der Verdacht aufdrängt, daß bald wieder Lagerfeuerchen zwischen den Altertümern gemacht werden würden)...