Der brennende Weihnachtsbaum

Bild zeigt Anita Zöhrer
von Anita Zöhrer

Weihnachtsbaum, oh Weihnachtsbaum, wenn du brennst, das ist ein Traum.

Ho-ruck. Gemeinsam heben die Arbeiter eine Tanne hoch und rammen sie gegen die Tür des Seiteneingangs der Kirche. Der Mesner ist entsetzt.
"Aber sie war doch offen, ich hab sie gerade aufgesperrt!"

Hoppla. Was soll’s, drinnen ist drinnen. Jetzt noch in die Höhe mit der Tanne.

Ho-ruck. Die Tanne wankt hin, die Tanne wankt her. Auf wen sie wohl fallen wird? Sie kann sich nicht entscheiden. Schnell befestigen zwei von den starken Männern sie auf ihrem Ständer. Die Arbeiter jubeln. Der Kampf mit der Tanne ist gewonnen.

Heiligabend. Von oben bis unten mit Kugeln, Girlanden und Kerzen geschmückt, steht die Tanne da. Der Mesner und die beiden starken Männer stehen davor.
Zündet sie an.

Der Mesner überreicht den Männern Feuerzeuge und geht. Kurz darauf duftet es überall nach der Tanne. Was für ein ungewöhnlicher und wunderbarer Wohlgeruch! Der Mesner ist entsetzt.
"Doch nicht den Baum! Die Kerzen, ihr Idioten!"

Die Tanne steht von oben bis unten in Flammen. Die starken Männer nehmen es gelassen. Dass es in der Kirche nun endlich warm ist, sie haben nichts dagegen.

Prosa in Kategorie: