Die jüngsten popelistischen Erfolgsanmeldungen

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von Alf Glocker

Die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaftlerei waren ja schon immer einerseits skandalös (wenn man mal von den Glaubensmächten ausgeht) und andererseits aufs Äußerste amüsant, wie auch innovativ und erstaunlich, aber was die allerwichtigsten der hochwissenschaftlichen Lobbymagnaten der heutigen Irrtumsära angeht, vergleichsweise harmlos. Denn momentan noch stehen den Beauftragten der einschlägigen Kreise ganz enorme technische Ent- und Verschlüsselungsmethoden zur Verfügung. Heu- und Verrecka!! Was sind wir wieder mal gut?!

Auf allen Kontinenten werden derzeit „Beweise“ dafür entdeckt, daß sämtliche bisherigen Forschungsergebnisse Humbug waren und sich sowohl die Geschichte der Menschheit, wie auch die der Evolution, völlig anders darzustellen haben, als es uns die Logik bisher gebot. Das ist ein Gebot! Und wie man längst weiß, fußen fast alle Gebote auf komischen Gerüchten, deren Erscheinung jedoch so fürchterlich angenehm für gewisse Schichten der Gesellschaft ist, daß sie von den Normalbürgern eingehalten werden muss. Und an dieser Stelle kommt dann auch zum Tragen, was zum Tragen kommen darf …

Überall auf der ganzen, großen, weiten, schönen und guten Welt werden derzeit sagenhafte Entdeckungen gemacht, die hauptsächlich auf versteinerten Nasenpopeln beruhen. So wurde beispielsweise in Europa ein Neandertaler-Popel von ungeheuren Ausmaßen entdeckt, dessen Informationsreichtum sich fast schon wie eine Kette uraltertümlicher Funksprüche ablesen lässt. Fachleute haben sich nun mit allerlei genetischen und anderen Codes beschäftigt und sind zu folgendem Ergebnis gekommen: Der Moderne Mensch kommt aus Afrika, ist aber trotzdem irgendwie noch entwicklungsfähig.

Nach einer genauen Anna Liese des Riesenpopels mit der sogenannten „Radium-Karbonats-Methode“ ist ein ganz besonderer Ausschuss von wissenschaftlichen Premium-Experten in die Einsicht gelangt, daß der Neandertaler, gegenüber dem afrikanischen Modernitätsmenschen, kreativ gewesen sein muss, weil er sich in ganz seltenen Fällen mit ihm in Liebe vereinigt hat. Das jedenfalls gehe aus der Tatsache hervor, daß der heutige Europäer, der mit dem ehemals modernen Afrikaner nicht mehr das Geringste zu tun hat, zu ca. 3 % mit dem Neandertaler verwandt ist.

Gleich nach den erotischen Einzelfällen hat sich der Neandertaler jedoch entschlossen auszusterben … vorher verinnerlichte er sich seine europäischen Nachfolger aber noch, indem er sie, wesentlich öfter als er sie liebte, einfach aufaß. Das hat man ihnen damals offensichtlich nicht verziehen, obwohl man das heute nur allzu gerne macht, weil er im 21. Jahrhundert als der Vater aller Hirnzellen gilt. Spätere Afrikaner werden davon zu berichten wissen, sofern sie wollen, aber das ist ebenso unwahrscheinlich wie das neuerliche Überleben der 3 %igen Urururururururenkel der Neandertaler.

Die in Amerika gefundenen, etwas kleineren Popel aus der Vor-Inka- und der Vor Azteken-Zeit beweisen, wie wiederum der besondere Ausschuss an bevorzugten Forscher-Eliten zu erklären versucht, die Überlegenheit ihrer Vor-Kulturen, gegenüber den Hochkulturen, derer, die zu 3 % neandertalerisch sind, eindeutig und zwar auf zweierlei Art: 1. Waren sowohl die Inka als auch die Azteken zu 99 % Poeten, Künstler und Philosophen. Die bereits erwähnte Radium-Karbonats-Methode ergab hierzu 2. das Folgende: Ihre brutalen Gehirnzellen müssen sich in einwandfreiem Zustand befunden haben!

Völlig identisch sind die Ergebnisse aus Sibirien, der Mongolei und China, wo annähernd die gleichen Popel sichergestellt werden konnten. Sowohl im Permafrost eingebettete Artefakte, wie auch die vor 40 000 Jahren verscharrten Überbleibsel aus diversen Nasen, zusammen mit faulen Eiern auf Reis, wiesen deutliche Spuren der Überlegenheit im Vergleich zu den als immer schon dekadent apostrophierten, „Grünalgen“ westlicher Riechorgane auf. Durch sie konnte man die Vor-Erfindungen sämtlicher Errungenschaften neuerer Epochen sowie der Neuzeit nachweisen: Computer, Atombombe, Flugzeug.

Die in Afrika selbst gefunden Popel hingegen sind nur mit den Popeln frühester Frühzeiten sehr stark vergleichbar! Dort scheint sich praktisch, rein popeltechnisch, niemals etwas groß verändert zu haben. So konnte z. B. anschaulich nachgewiesen werden, daß die in ihnen enthaltenen Gehirnzellen weder Neander-Potential aufwiesen (also praktisch hypermodern waren) – und die Hinweise auf ihre Funktionstüchtigkeit eindeutig bejaht werden konnte. Zusammenfassend muss also gesagt werden, daß alle Popel der Welt entweder gleich oder immerhin grün zu nennen sein sollten. Gaga!

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