Jugend

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von Alf Glocker

Jugend? Das ist keine Ruhe,
falsche Hoffnung, kein Rezept!
Jugend: wichtiges Getue –
Libido herumgeschleppt!

Es ist zum Aus-der-Haut- und wieder-zurück-Fahren, zum höllentief jauchzen im Himmelbett. Es ist wie eine Wiese, auf der die Hirsche so laut röhren, daß die Vernunft das eigene Unwort nicht mehr versteht. Oder ist es die Vernunft höchstpersönlich, welche die Jugend als Heilmittel gegen einen Verstand erfunden hat, der einer ist, ohne unbestreitbar vorhanden zu sein?

Gedanken, die um die Jugend kreisen sind immer insofern richtig, als sie am Zentrum des allesbetäubenden Lichts orientiert sind, welches geeignet ist, mittels einer Schöpfung so sehr zu blenden, daß es den Samen für die Fortführung einer Betäubung durch die heilige Einfalt des Fleisches spendet.

Jung sein reimt sich nicht!
Worauf? Auf Tugend!
Tut sie’s doch, ja, dann gebricht
es letztlich an der Jugend!

Denn die Jugend ist forsch! Sie entdeckt, erweitert den Horizont – zumindest über den Tellerrand hinaus, bis hin zum anderen Geschlecht. Wer sie zu sehr einschränkt, der darbt in einer kranken Kultur. Wer sie nicht unterstützt, der ist selber nicht ganz gesund und wer sie nicht beschützt, der ist eben ohne diese Vernunft, die der Vernunft widerspricht, um den Neu-Entdeckungen freien Lauf zu lassen.

Komm in meine Arme, du Unterlauf des Amazonas! Deine Regenwälder dampfen im Koma der Leidenschaften – und bleibe mir eine Stütze, solange ich (nicht) denken kann!

In Versuchung bitte führe mich,
denn ich bin dein seliger Knecht!
All mein Glaube lebt für dich –
und verändert das geltende Recht…

©Alf Glocker

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