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Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Die Deutschen geben das Land den Dänen zurück, die Russen geben das Land den Polen zurück, die Polen geben das Land den Deutschen zurück, die Russen geben das Land den Mongolen zurück und die Mongolen geben das Land den Russen zurück. Die Chinesen geben die riesigen westlichen Landesteile den europäischen Schafzüchtern zurück, die dort das Rad erfunden haben. Die Japaner geben das Land den Ainus zurück, die Indianer geben das Land den Clovis-Leuten zurück. Die Weißen, Schwarzen und Gelben geben das Land den Indianern zurück. Die Australier geben das Land den Aborigines zurück und die Aborigines geben das Land den Hobbits (kleine Urmenschen-Art) zurück!

Die Germanen geben das Land den Kelten zurück, die Kelten geben das Land dem Gro-Magnon zurück und der Gro-Magnon gibt das Land den Neandertalern zurück. Die Neandertaler wiederum geben das Land den Udos zurück und die Udos geben das Land den Mammuts zurück? Die Schwarzen geben das Land dem Homo erectus zurück und der Homo erectus gibt das Land dem Paranthropus zurück, der es wiederum dem Australopithecus überlässt. Der Australopithecus geht und übergibt das Land den Affen! Die Araber geben das Land den Ägyptern, den Syrern, den Babyloniern und den Persern zurück, wie auch den Mauren, den Griechen und Römern. Was geben die Römer zurück?

Die Römer geben ihr Land den Germanen und den Kelten zurück, den Galliern, den Briten und den Slaven. Die Slaven, Briten, Gallier und Germanen geben das Land den Römern zurück … aber keiner will es haben! Alle wollen nur noch Urmenschen, nein Affen, nein Primaten, nein, Meerkatzen sein! Die Türken geben das Land den Byzantinern zurück. Die Juden geben das Land den Arabern zurück und die Araber geben das Land wieder den Juden zurück, die leider vorher schon da waren. Die Juden schämen sich und übergeben wiederum alles den Philistern, die sie leider ausrotten mussten, weil ihnen das Gott befahl. Also, an wen sollen wer was zurückgeben, wenn keiner mehr da ist?

Die Amöben geben irgendwas an die interstellaren Molekülwolken zurück, das Universum gibt sich an den ewigen Urknall zurück, der jetzt eine Implosion und keine Explosion mehr ist – nur die nicht Friedfertigen geben nichts an irgendjemand zurück, weil sie schlicht und ergreifend keine Lust dazu haben! Die Mörder geben ihre Messer nicht an den Küchenausstatter zurück und die Unfähigen geben ihre Raketen, ihre Panzer und ihre Kanonen, Maschinengewehre und Handgranaten nicht an die Fähigen zurück, die ihnen den Schund zur freien Verfügung überlassen haben!

Die Reichen geben ihr Geld nicht an die Armen zurück und die Mutterleiber nehmen die vielen hungrigen Mägen nicht zurück, die man nicht mit Schmiergeldern stopfen kann. Niemand nimmt irgendwas alles nicht zurück, behält niemals etwas selbst und schon gar nicht für sich – besonders dann nicht, wenn immer mehr Idioten immer weniger Menschen, sondern nur ganz viele Primaten regieren, die ihre Ansprüche nicht an die eigenen Möglichkeiten zurückgeben möchten, sondern nachfragen, oder eben nicht nachfragen, wer schon überall gewesen ist, um nichts zurückzugeben.

Also wird New York abgerissen, weil es die Indianer nicht aufgebaut hätten und die Clovis-Leute erst gar nicht so weit gekommen sind. Peking wird in den Urzustand versetzt, aber man weiß nicht, an welcher Stelle man ansetzen soll, weil die Partei eine Mitgliedschaft von nachgezüchteten Vormenschen ablehnt. Tokio muss geräumt werden! Bärtige Bleichgesichter stehen mit ihren Bündeln vor der Stadt und möchten dort ihre Hütten errichten. Sämtliche Panzer müssen aus Afrika verschwinden …stattdessen werden geschärfte Holzspeere verteilt, weil die Steinzeit dort noch nicht Einzug gehalten hat.

Lasst die Schamanen den Tanz der „Zurück-zur-Natur-Bewegung“ beginnen! Versenken wir uns in die Unsterblichkeit des niemals Begonnenen: Werden wir zu Amöben und verflüssigen wir uns kurz darauf in einer Art Schwarzem Loch, in die Minus-Energie eines ungeborenen Geistes, der nicht im Entferntesten daran denkt, überhaupt Entfernungen entstehen zu lassen. Keine Zeit, kein Raum, keine Kultur, keine Grausamkeit, keine Logik, nicht einmal Nichts. Nihil negiert das Sein im Nichtsein und gibt sich in ein weniger als Nichts zurück, wo es gibt, was es nicht gibt, nie gegeben hat, nicht geben wird und schon gar nicht bleibt!

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