wenn ich nun sage, ganz ohne Kühle, wenn ich es wage, das, was ich fühle,
und wenn ich lebe, weil ich Dich liebe und weil ich gebe, wenn ich so bliebe,
weil ich so BIN, ganz un-verstellt, hat das nicht Sinn? weil’s mich erhellt?
dass Frieden werde? will auch die Erde rasend sich drehen, um Macht und Gier,
ich kann’s nicht versteh’n, bekenne ich hier, spinn weiter Netze aus zarten Fäden,
den jungen, den späten, ganz ohne Hetze, mit wenig Spott, und suche Gott,
den, der mich hält und auch die Welt, den Himmel, Sterne, die Nähe und Ferne,
ob es IHN gibt – als helles Licht? ob ER uns liebt? ich weiß es nicht …
Kommentare
Hallo liebe Marie,
ein schönes Gedicht, voll hoffender Fragen, gespickt mit einer klitzekleine Prise Zweifel, vielleicht weil man das, was man hoffend wünscht, als zu schön um wahr zu sein empfindet.. ich weiß es nicht.
Neulich sagte mir jemand: Der Zweifel ist der Bruder des Glaubens. Gaube erwächst auf Zweifel.
Ich denke, wer Gott sucht, hat ihn schon gefunden. Denn er ist das Unfassbare, übergroße, das man nur suchen aber nie im Finden ganz Erkennen kann, weil es zu groß für unseren Geist ist
Liebe Grüße
Anouk
Wer ihn sucht und immer wieder zweifelt, alles in Frage stellt, hat ihn noch nicht gefunden, hofft aber weiter, so geht es mir, liebe Anouk, danke, dass Du mir so gute Worte zu dem Gedicht-lein geschickt hast und liebe Nachmittagsgrüße zu Dir -
Marie
Liebe Marie, wenn Du uns hier ...
So sagst, ganz ohne Kühle, was Du zu sagen
Hast, stimmen wir zu und sind ganz bei Dir
Selbst wenn sie offen bleiben, Deine guten Fragen
Grüble Du nur, soviel Du magst und kannst
Alles ist besser noch als stumm ... zu verzagen.
Liebe Grüße,
Annelie
Wie Recht Du hast, alles ist besser als stumm zu bleiben und dauerhaft zu verzagen, zu klagen ...
danke und liebe Grüße - Marie
Du weißt es nicht, ich weiß es nicht. Was Du in Deinen Versen knapp und gekonnt schreibst, geht mir nah, Marie. Die Frage der Fragen nach dem Letzten, dem Ewigen. Vielmals gestellt und nicht zu beantworten. Wir sind auf der Suche nach Gewissheit. Ich verhöhne niemanden, der von sich behauptet, an Gott zu glauben, im Gegenteil. Unser Grundgesetz basiert auf den Prinzipien des Christentums, ist ein Teil auch meiner Identität, deshalb bin ich selbst als Nicht-Gläubiger Mitglied einer christlichen Kirche und verteidige meine Haltung auch nach außen, so wie jetzt. Sich zu etwas bekennen und doch die Meinung Andersdenkender zu respektieren, das ist nötiger denn je in den Zeiten der Ausgrenzung und Spaltung.
Grüße zu Dir
Leo
Danke. Was Du schreibst, Leo, erinnert mich an die Haltung des früheren (nicht nur von mir hoch geschätzten) Kanzlers Hellmut Schmidt, die mich beeindruckt. Er war trotz seiner Distanz zum Glauben an Gott bewusstes Kirchenmitglied, Zitat: „Ich nenne mich einen Christen und bleibe in der Kirche.“
liebe Grüße zurück
Marie
Man braucht sie wohl, die kleinen Zweifel -
Ohne sie geht schnell die Welt zum Teufel ...
LG Axel
Dagegen halten und Widerspruch wagen,
Zweifeln ist gut, doch nicht das Verzagen …
danke und LG
Marie
Dein Text mein Herz bewegt.
Liebe Grüße
Willi
Dafür herzliichen Dank, lieber Willi!
Marie
Willi und alle, die dazu schrieben, also auch du, liebe Marie, beschreiben ein Steinchen des Mosaiks meiner Seele. Ist das euch verständlich?
Kein Mensch weiß wirklich etwas davon, und wer, wenn zwangsläufig sogar sein ganzes Leben lang, ein Suchender immer bleibt - ist er euch nicht auch ungleich sympathischer, als alle diejenigen, die denken, als Einzige die Wahrheit, also Gott zu verwalten. (Und gar gegen Andersdenkende oder "Ungläubige" mit Hass und Mordaufruf reagieren?)
LG U.
Danke, Uwe, ich lese, was Du schreibst, du denkst,
fühlst auf die richtige, heilsame Weise, da bin ich ganz bei Dir ...
LG Marie
Das nicht Wissen muss (hier) kein Nachteil sein,
in manche dinge, schaut der Mensch (vielleicht auch besser) niemals hinein …
Sei lieb gegrüßt
Soléa
Danke, da hast Du sehr Recht, liebe Soléa,
viele Dinge versteht man nicht, und das ist besser so ...
sei lieb gegrüßt - Marie
Zweifeln, Hoffen, in Frage stellen, auf Antworten warten, mit dem Nicht-Verstehen leben, immer wieder den Weg suchen, auf das eigene Leben zurückblicken, Sinn finden in der Vorsehung, in Gott, oder wie wir ihn nennen wollen, ja ich glaube.
Liebe Grüße, Susanna
Ja, mit dem Nicht-Verstehen leben, immer wieder den Weg suchen, auch, wenn es mühsam ist, da liegen wir richtig, liebe Susanna, danke für Deine Worte
liebe Grüße - Marie