Diese Welt wird von vielen existentiellen Krisen geschüttelt. Es gibt die globale Energiekrise, die weltweite Veränderung der Wetterbedingungen, die uns alle betreffende Flüchtlings- und Hungerproblematik, zu viele rückwärtsgewandte uneinsichtige diktatorische Staatslenker, akute Überbevölkerung und eine vor sich hinschwelende Weltfinanzkrise. Für mich steht der drohende Klimakollaps im Vordergrund, deshalb befasse ich mich auch als Laiin immer wieder damit, wohl wissend, dass schon viel dazu gesagt worden ist und man dieses Thema gerne vor sich herschiebt, wenn man auf einem so hohen Level lebt wie wir in unserem Land. Fest steht, das Klima der Erde ist bedroht und mit ihm viele Arten von Lebewesen, die aussterben und für immer verloren sein werden. Fest steht auch, dass es uns alle betrifft, auf jeden Fall unsere Nachkommen. Mir erscheint es wichtig und richtig, unermüdlich darüber nachzudenken, dagegen an zu schreiben, zu reden und auch zu marschieren.
Die fortschreitende Zerstörung unserer Erde ist der Überbevölkerung, aber vor allem dem weltweiten grenzenlosen menschlichen Egoismus und der Habgier geschuldet. Die wahre Macht liegt in der Hand global agierender Großkonzerne, die gemeinsam als Einzige in der Lage wären, die Katastrophe, auf die wir zusteuern, aufzuhalten. Davon kann aber keine Rede sein. Die Aktienkurs müssen steigen und steigen und das Bruttosozialprodukt ebenfalls, das hat Vorrang vor dem Weltklima oder dem Welthunger. Immer mehr und mehr haben wollen ohne Rücksicht auf Verluste. Die globale ungleiche Vermögensverteilung wächst rasant: Laut Oxfam haben die reichsten ein Prozent der Weltbevölkerung im kommenden Jahr mehr als die restlichen 99 Prozent zusammen. Die führenden Politiker des wohlhabenden Teils der Welt kommen mir vor wie gut bezahlte Statisten in diesem auf den Untergang zusteuernden Welttheater. Sie treffen sich lächelnd mit riesiger Entourage in ständig aufeinander folgenden unerhört teuren Gipfeln, schließen faule Kompromisse und betrügen sich selbst und uns, denn sie vertagen die wahren Probleme, statt sie zu lösen, weil sie sich nicht einigen können und immer auf den jeweils nächsten Wahltermin schielen. Hauptsache, am Schluss steht ein mit Siegermiene vorgestelltes gemeinsames Kommuniqué, sei es noch so nichtssagend. Wenn sich während der berechtigten Demonstrationen gegen diese ergebnisarmen Luxusgipfel plündernde zündelnde schlagende schwarz Vermummte (die geschnappt und für ihre Verbrechen hart bestraft werden müssen) unter die friedlich Marschierenden mischen, dann ist die öffentliche Empörung groß. Dabei sind diese beklagenswerten Auswüchse von Gewalt auch nur Anzeichen einer großen allgemeinen weltweit gefühlten Wut und Verzweiflung.
Genesis, 1, Vers 28: „Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen.“ Das war der Schöpfungsauftrag. Wir haben eine Erde bekommen, auf dass wir sie pflegen und hegen. Doch wir sind des Geschenks nicht würdig. Wir zerstören das Gleichgewicht der Natur. Wir misshandeln die geschmeidigen freien Tiere, sperren sie ein und nehmen ihnen den Willen und die Ehre, wir züchten sie in engen Pferchen, erst quälen, dann töten und essen wir sie, wir vergiften und vernichten die Pflanzen, die unseren verbrauchten Atem aufnehmen und erneuern, die uns erhalten wollen, wir achten sie nicht, wir sind der Schöpfung nicht würdig. Und unsere größte Gabe, den Verstand, nutzen wir nicht nur dafür, diese Welt zu verbessern, sondern erfinden Bomben von großer Sprengkraft, die alles Leben vernichten können.
Überall auf der Welt werden Menschen, Tiere, Pflanzen Opfer der Umweltzerstörung. Ist die ökologische Krise schicksalhaft oder eine Folge menschlichen Raubaus und Versagens? Wissenschaftler beantworten diese Frage so: Zwar sind Menschen (vorrangig die Armen dieser Welt) auch Opfer der Umweltzerstörung, noch mehr aber sind sie deren Verursacher. Die selbstbezogene Lebensweise der Menschen gefährdet das ökologische Gleichgewicht der Erde, macht die Umwelt krank.
Die Meere bedecken 71 Prozent der Erdoberfläche. Angefangen von Bakterien und Plankton über Garnelen, Krabben und Krebse bis hin zu gigantischen Kraken vermutet man über zehn Millionen Arten von Meeresbewohnern. Doch auch hier droht der Mensch, vielen Arten durch Überfischung und Verschmutzung den Garaus zu machen. Ganz zu schweigen von den Inseln mit unserm Plastikmüll in den Ozeanen der Welt.
Besonders bedroht ist die Lunge der Erde, der tropische Regenwald im Amazonas-Gebiet, in Zentralafrika und in Südostasien. Hier leben etwa 70 Prozent aller tierischen und pflanzlichen Landlebewesen. Jährlich werden riesige Flächen des Regenwaldes abgeholzt, Sie werden in Industrieland oder Brachen umgewandelt. Das Holz wird an die Möbel- und Papierindustrie verkauft. Die in den Wäldern lebenden Arten werden immer weiter verdrängt, die Populationen schrumpfen oder sterben ganz aus. Was aber einmal vom Erdboden verschwunden ist, kehrt nicht wieder zurück. Auch, wenn das alles schon oft ausgesprochen wurde, kann man es doch nicht oft genug wiederholen: Dies beinhaltet die Verpflichtung für jeden einzelnen von uns, sorgsam und verantwortlich mit den Gaben der Natur umzugehen und diese um ihrer selbst willen und mit Blick auf künftige Generationen zu bewahren.
Es trifft jeden, so oder so, doch wir wissen nicht, wann und wo und wie. Wir verstehen es nicht, wir ahnen nur, dass andere Zeiten mit anderen Farben kommen werden und spüren giftige Nebel, die uns nicht sanft umhüllen, sondern ausspucken wollen in die Kälte. Vielleicht ist es für dich ein Gesang oder ein Traum oder ein Gott, der dir einen Weg zeigt aus der Gleichgültigkeit oder ein tiefer Schreck, so dass du den Wert des Leben und die Freude daran wieder begreifst, neu findest, dann hast du ein großes Glück gefunden, halte es fest, teile es und verbreite es weiter.
Einander zuhören, den Verstand benutzen, Radikal umdenken, im kleinen Rahmen gewaltfrei handeln, über Verzicht nachdenken, nicht müde werden, darüber nachzudenken, dagegen an zu schreiben, zu reden und zu marschieren, vielleicht ist die Welt noch zu retten, nur gemeinsam sind wir stark. Auch dann noch hoffen und daran glauben, wenn die Mitternacht überschritten zu sein scheint, nur das bleibt uns, wir haben keine Wahl.