Wachstum

Bild von Jürgen Wagner
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Breit mich aus, nehme mir
so will's das Menschenwesen
Ich bin das größte Trampeltier,
das je auf Erd' gewesen

Töte viel und herrsche groß
so hab ich mir's erkoren
Ich sitze auf dem hohen Ross
Bin ich zur Lieb' geboren?

Nehme zu und nehme ab,
so will es das Gesetz
Käm doch alles aus dem Takt,
wo's immer weiterwächst

2017 - Werden z.B. in einem Organismus die wachstumshemmenden Signale nicht mehr gehört oder ausgeführt, bilden sich Wucherungen von unkontrolliert wachsenden Zellen, was zu Karzinomen führt

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Kommentare

Adelheid
18. Apr 2017

Einverstanden, wenn dieses Gedicht warnt, hemmungsloses Wachstum in allen Gebieten als höchstes Ziel anzusehen. Lässt es dagegen nur den Mond sprechen, ist es ein wunderbares Gedicht!

Doch lebhaften Widerspruch bei Verallgemeinerung und in vielen anderen Fällen:
Liebe, Freundlichkeit, Empathie, Verständnis, Weisheit usw. der Menschen dürfen und sollen doch weiterwachsen! Welches "Gesetz" wollte und sollte das verbieten?

Mit friedlichen Abendgrüßen
Adelheid

19. Apr 2017

Ich habe das geschrieben angesichts der Perspektive, dass die Menschheit langfristig diesen Planeten wohl ausbeuten wird, wenn nicht größere Katastrophen noch eine Kehrtwendung erzwingen.Grund ist dieses ungeheure Expansionsstrebens des Menschen, das es so noch nie gegeben hat. Nicht nur, dass die Menschen immer mehr zunehmen und die anderen Lebensformen zurückdrängen, sie nehmen für sich auch ein höheres Recht in Anspruch - nur weil sie Menschen sind. Die Würde der Tiere und der Pflanzen zählt nichts, wenn die Interessen des Menschen davorstehen.

Dagegen dürften all die Dinge, die Sie aufgezählt haben, noch kräftig weiter- und mitwachsen - da gehe ich ganz d'accord.

Letztlich steht das Gesetz der Polarität über allem - aber das bekommt man dann schon mit, sollte man je einmal z u freundlich oder einfühlsam sein ... LG! JW

Benedikt B.
21. Apr 2017

Ihr Gedicht wie auch Ihre Antworten werden z. B. auch bestätigt durch Graem Maxton, Wirtschaftwissenschaftler und Generalsekretär des Club of Rome. Er sagte gestern in einem Interview: "Die Erde wird kollabieren! Es gibt zwei Gründe für unsere Probleme. Der eine ist die Überbevölkerung. Der andere ist unser Wirtschaftssystem mit dauerndem Wachstum, das die Umwelt und das Klima zerstört." (Der ganze Text in der Stuttgarter Zeitung vom 21.4.17)

So herzlichen Dank an Sie, dass auch Sie immer wieder als Fürsprecher der Erde mahnen und warnen!
Benedikt B.

22. Apr 2017

Hermann Hesse hat 1910 eine eindrucksvolle Kurzgeschichte geschrieben: Die Stadt. Die finde ich in diesem Zusammenhang sehr sprechend, auch ein wenig tröstlich.

s. https://www.heinzrebellius.de/2013/03/30/die-stadt-von-hermann-hesse/

Mit herzlichen Grüßen! JW