Selbstverständlich

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von Heide Nöchel (noé)

Man geht auf den Markt und durch die Geschäfte,
kauft ein: Gemüse und Obst, gutes Fleisch, Milch und Säfte,
dann trägt man den Korb, mit dem Guten so voll,
nach Haus, weil man weiß, was man kochen soll,

um die Lieben daheim zu erfreuen und nähren.
Gemüse geputzt, geschnibbelt … die leeren
Töpfe und Pfannen füllen sich bald,
über Stunden bekommt eine Mahlzeit Gestalt.

Der Tisch wird gedeckt, Blumen müssen nicht sein,
über kurz oder lang trudeln alle ein,
Teller füllen sich und werden schnell wieder leer,
Pudding/Obst/Eis folgt noch als Dessert …

Auch hier ist es, wie mit so vielen Sachen:
Wird all das Rackern und Mühen, das Schaffen und Machen
für andere zur Selbstverständlichkeit,
verflüchtigt sich schnell auch die Dankbarkeit …

Oft wird Arbeit und Mühe eingesetzt,
von den Nutznießern aber nicht wertgeschätzt.
All die Liebe und Sorgfalt, die ein Mensch da verwendet:
Sind sie am Ende vielleicht gar verschwendet?

© noé/2020

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