Noch nie erschien ein Winter mir so grau wie dieser – heuer
vermisse ich das Himmelsblau, darüber Vogelschwärme gleiten.
Der Mohn – im Weizen glühte er gleich einem Freudenfeuer,
vergangen wie ein Rausch: die schönen bunten Sommerzeiten.
Noch nie erschien ein Winter mir so grau wie dieser – heuer
neigen die Stunden sich apathisch über Stadt und Land,
und in der Altstadt, jener lebensfrohe, junge Straßenmusikant -
will weiter südwärts ziehen für ein strahlenderes Abenteuer.
Wie lange noch? Wann tritt er ein, der unbarmherz'ge Nachtfrost,
den uns Experten für das Wetter allerjüngst vorhergesagt?
Was folgt auf Sturm aus Norden, auf Orkane von Nordost?
Wie lang noch dauert dieses Wetter an, die öde graue Krankenkost,
erstarren Worte in vereisten Herzen und in Winterseelen - ungefragt ...
Kommentare
Mehr als ein Wetterbericht -
Dein sehr starkes Gedicht!
LG Axel
Hab ick einzig und alleen für KRAUSE jeschrieben:
die hat morjens 'nen Kater und wird zum Putzen anjetrieben.
Echt nu, ick hab beim Dichten an KRAUSE jedacht -
und an eene längst verjangne Jewitternacht.
LG Annelie
Deine Gedichte lese ich gerne, bewundere auch die passenden Fotos, die du wohl selbst geschossen hast.
Und die Tage werden grade schon wieder heller ...
LG Marie
Danke, liebe Marie,
nein, lediglich einige der letzten Fotos habe ich selber fabriziert, wo 's halt druntersteht. Aber die meisten Fotos von mir gefallen mir noch nicht so gut. Ich hoffe, dass ich im Fotografieren noch etwas besser werde. An und für sich wollte ich lediglich das fotografieren, wozu ich hernach auch Lust hätte, es zu malen; wenn man nur etwas mehr Zeit hätte. Ja, gottlob, die Tage werden wieder (etwas) heller ...
LG Annelie
Sie werden wieder eher hell ... diese Tage ...
Ja, liebe noé,
aber bald kommt der starke Frost; hoffentlich bringt er wenigstens Schnee mit, und hoffentlich wird es nicht so kalt, dass niemand mehr Lust hat, mit dem Schlitten oder den Schlittschuhen raus und aufs Eis zu gehen.
LG Annelie