Weißliche Nebelfelder

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Groß-mächtige, weißliche Nebelfelder ziehen durch den Geist,
der die Weite unsäglich disharmonisch umschließt –
Funken sprühen und die Nacht wird aller Tage arger Freund!
Ein dunkler Welttrabant, der drohend um die Herzen kreist,
ist gegenwärtig und der Feuerfluss, der ewig gleißend fließt,
verbreitet eine Helligkeit, die uns fast wie Erleuchtung scheint.

Wir weisen uns die Wege in ein stummes, graues Niedersinken.
Es ist die Einsicht, die Minuten, Stunden schweflig überfärbt –
nicht ist es Wärme, derer wir doch stets so sehr bedürfen.
Und hinter allen Horizonten, woher die schönen Träume winken,
da wird uns Fell um Fell um Fell, in einem kalten Krieg gegerbt,
der sofort sichtbar wird, sobald wir etwas tiefer in uns schürfen!

Vergangen sind die Wege durch die, ach so grünen Wälder –
der Stadtmensch ist der Sieger über all die freien Gründe:
er wirft sich nur das Mäntelchen der Leidenschaften um.
Und Zukunft klingt wie fernes Grollen! Bald, nein bälder,
kommt sie zu uns, aus aller Welt, im Zug der wilden Winde.
Wir blicken auf, in einen Himmel, und wir schauen eher dumm!

Wer hat uns diesen Vorgang denn erklärt? Wer kann es tun?
Es steh‘n in Reih und Glied, die Heilsverkünder in der Schlange.
Ein jeder deutet neunmalklug, die breit gestreuten Zeichen!
Ihr Rat ist, nichts zu machen, einfach lethargisch auszuruh’n.
Uns ist dabei vielleicht ein kleines bisschen manchmal bange,
doch wissen wir, die Kraft der Sinne wird hier wohl nicht reichen!

Drum stehen wir gebannt, im Glanz der Jahre und der Zeiten
und lassen uns berieseln, von den vielen schwarzen Tropfen,
die uns verändern, bis dann einmal das Lebensfass zerbricht!
Die Flüche, welche uns seit langem schon so treu begleiten,
vermögen es, uns hochverdient, in dieses runde Loch zu stopfen,
in dem kein Raum mehr für uns ist, kein Zufluchtsort – kein Licht!

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