Zwei Seiten der Verantwortung

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Die Kinder können nichts dafür,
sie sind in dieses „Jetzt“ geboren
und wurden nicht gefragt,

dem Hunger und sich selbst verloren.
Mit großen Augen angeklagt –
tragen die „Schuld“ jetzt ... wir?

Es weihnachtet, das kann man sehen,
die Werbung wird aktiv
und malträtiert die Tränendrüsen.

Jemand, der wirklich bis jetzt schlief,
ergibt sich, einmal jährlich, diesem
instrumentalisierten Flehen.

Wem nutzt aufoktroyiertes Spenden?
Wohl eher nicht den Hungerkindern ...
wenn man's auch gerne glauben mag.

So kann man keinen Hunger lindern.
Verantwortung ist's, die bewahrt:
Enthaltsamkeit könnte es wenden ...

Denn diese, deren große Augen
uns heute animieren sollen,
fleißig und recht viel zu geben,

erliegen eignem Kinderwollen
und setzen wiederum ins Leben,
die dem Kommerz dann nützlich taugen.

Spendet aus reiner Geberseele
mit einem ruhigen Gewissen,
denn JETZT zu helfen, sei uns Pflicht.

Doch, was wir dabei wissen müssen:
Der Weltbevölkerung dient nicht,
dass sie, ganz blind, sich selbst bestehle.

© noe/2017

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