Seelen-Traum

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von Heide Nöchel (noé)

Hast mich besucht, in jener Nacht,
ein Neues-Jahr-Geschenk gemacht,
warst so real und so präsent
und mir kein kleinstes bisschen fremd …

Dein Lächeln hatte mich gebannt,
ich hatte dich sofort erkannt:
Der dort stand, konntest DU nur sein –
ich ließ dich in den Traum herein.

Und als ich zögernd näher kam,
da nahmst du mich in deinen Arm
und hieltest mich, so gut und fest –
ein Druck, der Spuren hinterlässt.

Rasierwasser hing in der Luft …
ich sog ihn ein, den feinen Duft,
als ich die Wange zart berührte
und deine Bartstoppeln rau spürte.

Da war kein Name, nur das Du …
du redetest mir zärtlich zu,
auch, ohne nur ein Wort zu sagen –
es gab ja keine offnen Fragen.

Ich wollte bloß noch bei dir sein!
Sanft hüllt’ mich deine Seele ein.
Wir standen nur und war’n uns nah,
ich weiß nicht mehr, wie lang es war.

Dann sah ich dich in Wolken stehn …
sehr ungern nur ließ ich dich gehn.
Dein Hier-Sein war mehr als ein Traum,
dein Duft lag lange noch im Raum,

und auch der Druck von deinen Händen
auf meiner Haut wollte nicht enden …
So riesengroß war dein Geschenk,
dass ich voll Wehmut daran denk.

© noé/2018

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