Wenn die Bomben uns vertreiben,
Sicherheit wir nirgends finden:
Wir wollen gar nicht bei euch bleiben,
dauerhafte Heimat gründen!
Nur vorübergehend stehn wir
an den Grenzen, an den Zäunen.
Währenddessen diskutiert ihr,
wie viel Platz uns einzuräumen.
Ruhe suchen wir, und Frieden,
Schutz vor Leiden, Hunger, Tod -
leider war's uns nicht beschieden
in der Heimat, in Kriegsnot.
Vegetieren in den Trümmern,
aller Möglichkeit beraubt,
Psychen, die ganz still verkümmern,
nicht mal Schmerz ist uns erlaubt.
Unser Hoffen ist ein Ende,
Schluss mit diesem Tötungswahn!
Wenn sie endlich kommt, die Wende,
betteln wir euch nicht mehr an.
Rückkehr ist dann unser Streben,
Heimat ist so sirupsüß ...
Zu Hause wollen wir dann leben,
dort ist unser Paradies.
Ertragt uns eine kleine Weile,
bis zur Einigung der Mächte,
Nicht "schmarotzen" ist die Zeile,
die man gerne lesen möchte.
"Hilflos", das ist, was wir schreiben,
"Menschlichkeit", in Wort und Tat ...
In der Fremde will nur bleiben,
der, der keine Heimat hat ...
noé/2016