Von Wort und Werken, die gestern noch galten,
von alt Begehrtem ist wenig erhalten.
Bücher sind geblieben, Lieder, Geschichten,
Poeten schrieben die Welt in Gedichten.
Das Volksgut verkümmert in schnöden Schränken,
Dichter kauern wortlos auf spröden Bänken.
Wer will sich an alten Versen erfreuen,
kann das Moderne Vertrautes zerstreuen?
Was in das Heute gerettet, ist nicht viel,
ein verlorener Reim, das Volkslied, ein Stil,
Dinge, die über Vergangenes sprechen.
Geschichten, die nie entzweien, nicht rächen,
und übermorgen ist Neues schon alt.
Lieder klingen weiter, Zeit kennt keinen Halt.
Dieses Sonett - ebenfalls aus dem Buch "Der kleine Klang"
Veröffentlicht / Quelle:
Der kleine Klang: 101 Sonette. Marcus René Duensing, Nienburg/Weser 2008, ISBN 978-3-939667-21-6
Kommentare
Mir gefällt es sehr!
LG!