Zwei Forellen wollten zum Golfstrom krawlen,
unter den Fischen gehörten sie eher zu den Faulen.
Da sagte das männliche Tier friedlich und schlau,
hör mal her, du niedlich schuppige Flossenfrau:
Wir warten auf einen großen warmen Regen,
der bald niedergeht mit feuchtem Tropfensegen.
Und genauso kam es dann schließlich auch,
alles stand unter Wasser, samt Baum und Strauch.
Aus dem kleinen Teich wurde ein riesiges Meer,
darüber freuten sich die klugen Fische sehr.
Jetzt schlugen beide heftig mit den kleinen Flossen,
und bitter war der Abschied von den Artgenossen.
Über Land schwammen sie in die fließende Ferne,
finster wurde es, doch hell leuchteten die Sterne.
Nach mehreren harten Tagen dann, es waren viere,
kam eine große Stunde für die furchtlosen Tiere.
Das Wasser wurde weit und salzig - merkwürdigerweise,
die Fische stießen vor, hinein, in die abenteuerliche Reise.
Nun, zum Golfstrom war es nicht mehr allzu weit,
langweilig wurde ihnen nie, sie waren ja zu zweit.
Nach einigen Wochen des vielen Schwimmens dann
kamen endlich die Forellen im hellen am Golfstrom an.
Die Ankunft war grandios, die Freude nicht klein,
eilends glitten die Fische in das warme Wasser ein.
Und als sie alt geworden, doch nicht einfältig und stumm,
schwammen sie in ein elegantes Sanato..., nein Aquarium.
Oder war’s doch ein Fischrestaurant?
Die Reise zum Golfstrom
von Bernhard W. Rahe
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Interne Verweise
- Autorin/Autor: Bernhard W. Rahe
- Gedichte von Bernhard W. Rahe
- Gedichtform und Thema: Lustige Gedichte, Frühlingsgedichte