Warum das Böse gut ist

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von Alf Glocker

Weder, oder, aber – nein!
Wage es, ein Mensch zu sein?
Bist du nicht angesehen bei Nacht,
hast du den Tag im Sturm verbracht!

Plünderst du die Andern aus?
Warum denn nicht, sie sind so bleich.
Sei der dunkle Herr im Haus –
alle Gangster sind sich gleich!

Erlaubt ist, was dem Mob gefällt –
wer Unflat ist, regiert im Nest!
Und das gelbe Himmelszelt
besorgt dir deinen argen Rest!

Geh nicht unverkleidet weg!
Bedecke dich mit Farb‘ und Ruß!
Wie du bist, bist du kein Gag –
mit dir macht man in Kürze Schluss!

So dich wer umbringt, ja dann kräht
kein noch so winzig kleiner Hahn:
„Verflixt und Teufel – zugenäht!“
O nein, dann warst du einfach dran!

Du musst schon fast ein Affe sein,
damit man dich hier wirklich schätzt …
der Pöbel schwört nur Stein und Bein
auf einen, der gern Blödsinn schwätzt!

Wer sich bemüht und sorgsam bleibt
und wer das Leben überdenkt,
damit sein Todesdurteil unterschreibt,
der wird zurecht brutal gehenkt!

Schützt jene, die uns schaden wollen!
Singt Hymnen auf die Primitiven!
Sie schöpfen aus dem Übervollen!
Oder vertreibt die Geister, die da riefen!

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