Die Luft riecht nach Schnee;
mein Liebster hat soeben die Kufen
unserer Schlitten poliert.
Nun hocken wir am Fenster und warten,
dass draußen irgendetwas passiert …
Da, eine Schneeflocke fällt in den Garten!
Mein Liebster sucht seine Norwegermütze
und ich bereite schon mal Tofugulasch und Grütze
fürs Mittagessen vor; wir werden hungrig sein
nach der Heimkehr aus des Winters
weißer Schönfärberei.
Acht Schneeflocken erst: wässrig und winzig klein
sitzen unter der alten Linde im unserem Garten.
„Nichts als Augenwischerei, lass sie doch warten“,
sagt mein Liebster und kriecht wieder unters Federbett.
Ich jedoch setz' mich ans Fenster,
will den Winter empfangen, begrüßen, lobpreisen,
nach draußen laufen - Schneeflocken verspeisen.
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