Sieh, der hohe Dom schwenkt rosa Streifen,
die fädeln sich durch fahles Trübsinnnass
– wie Engelsarme, die uns sacht ergreifen.
Der Halbmond glitzert kühl: Ein Reif aus Strass.
Und ich, Freund Herbst, durchschwebe Nebelauen.
Ich walle, kose, rühre sacht an letzte Blüten,
verwandle sie – wie ums Gedenken zu behüten.
So gibt’s kein End‘. Bloß Werden. Hab Vertrauen!
Drum fasse, voller Hoffnung, meine kühlen Hände.
Bin nicht morbid, indes, bin voller SterbensKRAFT.
Der Tod macht neu, ist nichts als eine edle Wende,
die aus gelebtem Leben andres Dasein schafft.
Oktober 2018
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