Der Wind geht auf Taubenfüßen.
Im Getreide errötet der Mohn.
Wir brauchen nicht mehr zu heizen.
Eine Vogelscheuch' wacht überm Weizen,
und am Rain blüht der Hahnenfuß schon.
Durch die Stadt geistern Schatten und Licht.
Den Wald erfüllt Vogelgesang.
Komm heraus, du, sei nimmer bang:
Die Menschheit verlässt dich nicht.
Wir wollen nicht, das einer hänget,
am Baum oder anderswo.
Du lebst, um das Leben zu lernen; -
dein Spiegelbild in den Zisternen:
Eines Tages macht es dich froh!
Kommentare
... liegt vermutlich an der Gesellschaft: Bestrafen wollen alle, selbst dann, wenn die Gerichte bereits entschieden haben - dazulernen wollen die wenigsten - und das sind mit die Schlimmsten? Unglücklichsten? - Das ist wohl von Fall zu Fall verschieden. Aber solche, die unbedingt bestrafen wollen, ihren Lebensinhalt darin sehen, richten sich selber nie und nimmer, noch nicht mal in Gedanken. Dazu haben die keine Zeit, weil sie nur an vermeintliche Verfehlungen anderer denken (müssen), zwanghaft wahrscheinlich. Die Mörder sind nach wie vor unter uns. Damit meine ich nicht die 'Humane Sterbehilfe', Richter oder Polizisten, sondern die sogenannten (Spieß)bürger, die sich für unfehlbar halten.
LG Annelie
Anrührende und aufrüttelnde Poesie. Erreicht die Seele.
Mag sein, als Antwort auf A. der S...
LG Monika
Das kam mir auch beim lesen in den Sinn...
LG
Soléa
Liebe Soléa,
nun ist das Wochenende auch bald herum; ja, das Gedicht soll eine Alternative sein zu Alfreds 'Suizid'.
LG Annelie
Liebe Monika,
ich freue mich, dass mein Gedicht dich 'erreicht' hat.
Liebe Grüße
Annelie