Zum Oboassen/Zum Anbeißen, bayr. übersetzt

Bild zeigt Annelie Kelch
von Annelie Kelch

Do bleibt nix
auf da Streck ...
koo Gfui
vamissd uns

wenn mia unsre Zähn
in Pfirsich Pflam
sonnengetränkt schlogn
doa bleibt im Fleische
koo oanziga Pfahl

wenn mia des Siasse ...
den Soft uns ineinand
vaboassn wenn ea 'nuntertropft
am Kinn 'nob, 'nei ins Toi
zwischn Hügl und Hügl

wo ruhn möcht
dei Kopf si vakroit
bis 's schmerzt
dei Bratz zum Nobl
si tastet

darin Schwarz-, Brombea
gärn, tunkst du dei schbidzn Feda
do 'na und schreibst ma a
netts Sonett, während i mei
Wundn – schä kühl.

Übersetzung:
Zum Anbeißen …

Da bleibt nichts
auf der Strecke ...
kein Gefühl
vermisst uns

wenn wir unsre Zähne
in Pfirsich Pflaume
sonnengetränkt schlagen
da bleibt im Fleische
kein einziger Pfahl

wenn wir das Süße ...
den Saft uns ineinander
verbeißen wenn er
runtertropft am Kinn

hinein ins Tal
zwischen Hügel und Hügel
wo ruhn möcht
dein Kopf sich verkrallt
bis es schmerzt
deine Hand zum Nabel
sich tastet

darin Heidel-, Brombeere
gären, tunkst du deine
spitze Feder dort 'nein
und schreibst mir ein
nettes Sonett, während
ich meine Wunden –
schön kühl.

Mei easts boarischs Gedicht - Mein erstes bayrisches Gedicht

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