Das Leben beginnt dort,
wo Konsequenz inkonsequent praktiziert,
Zeit hingegen vorbehaltlos zelebriert,
wo Vernunft nicht als erstrebenswert gelehrt,
dafür aber Leidenschaft und Liebe für all das,
was uns täglich beschäftigt und umfasst
als maßgeblich angesehen wird.
Das Leben beginnt dort,
wo sich Freiheit Räume schafft
und lautes Denken möglich macht,
wo Zweck und Ratio sich verlieren
statt als primäres Motiv zu fungieren,
wo Gelassenheit und Gemeinsinn
an die Stelle treten von Umsatz und Gewinn.
Das Leben beginnt dort,
wo ich mich schlicht lebendig fühle,
mit mir im Einklang nur agiere
und meine Bedürfnisse nicht negiere.
(Oder negieren muss,
weil Funktionieren und das Erfüllen von leeren Hüllen
oder nennen wir sie Normen das Dasein unentwegt bedingen
und stumpfe Unterordnung fordern)
Wo ich mich treiben lassen kann
und ankomme - irgendwann,
weil Zielgerichtetheit und Verfügbarkeit
weichen dürfen der Genügsamkeit,
die jedem und jeder ermöglichen und nahe legen
in Nähe zu sich selbst zu leben.