Rauchig still ist noch der Hain versunken
in des Morgennebels sanftem Grau,
Strauch und Gräser haben sich betrunken
an des jungen Tages frischem Tau.
Noch lässt sich das neue Licht nur ahnen,
erste Lieder tönen zart vom Baum.
Während zarte Strahlen Weg sich bahnen,
drückt die Seele noch des Todes Traum.
Erste Fahnen lässt das Schilfrohr wehen,
und ein Reh tritt schüchtern aus dem Wald,
auf dem See ist noch fast nichts zu sehen;
er liegt rauchend, schweigsam, glatt und kalt.
Hinterm Forst erscheint der Nebel heller
Sonne frisst sich durch die trübe Luft,
fahler Dunst flieht vor ihr immer schneller,
und das Tal füllt sich mit Morgenduft.
Aus den Schwaden steigen erste Buchen,
auch die Krähen sind heut’ schon erwacht,
stör‘n den Bussard grob beim Beutesuchen,
und der Eichelhäher gackernd lacht.
Drüben sieht man auch den Rotfuchs schnüren,
der Reiher steht ganz still um Ufersaum.
Nur Herbst, kein Tod ist mehr zu spüren,
das Licht der Sonne stillt den bösen Traum.
Geschrieben am 10. November 2017