Eisblumen auf Fensterscheiben,
schüchtern fast und so filigran,
wie sie sich ranken und Zweige treiben,
wie sie bizarr ihre Schönheit beschreiben,
dagegen kommt kein Gemälde an.
Ein warmer Hauch, ein Atemwehen,
die eisige Pracht schmilzt dahin im Nu,
man kann durch ein kleines Guckloch sehen,
bis aus dem Nichts neu Kristalle entstehen –
das Fenster wächst schön langsam wieder zu.
Kinderaugen in später Nacht,
schweigend und staunend beobachten sie,
was der klirrende Frost mit den Scheiben macht,
Gedanken, die nie jemand vorher gedacht,
Gratislehrstunde in Phantasie.
© noé/2017
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