Sie wohnten in Felsen, hausten im Boden
Die Geister der Erde war‘n dort aufgehoben
Sie mieden das Licht, war‘n tüchtige Schmiede
Sie hüteten Schätze und kannten die Liebe
Heut finden wir sie in so mancher Geschichte
Die Kinder lieben die freundlichen Wichte
Weißbärtig und nett steh’n sie in den Gärten
Doch ungeliebt kann man auch bösartig werden
Die kleinen Leut‘ hat man oft unterschätzt
Mit Buckel, Krummnase, Bauch, untersetzt
Nicht mal ein Gott kann die Werke vollbringen
Die Kräfte der Erde schaffen magische Dinge
2019 - Die Zwerge sind ursprünglich nicht unbedingt klein und schon gar nicht possierlich. Sie sind Wesen der Anderswelt, Naturgeister, die bestimmte Aspekte der Erde verkörpern. Das Unansehnliche ist hier verbunden mit Reichtum, Magie und vollendeter Kunst. Die Zwerge der germanischen Mythologie sind älter als die Menschen. Sie entstanden zur Urzeit aus den Maden, die sich im verwesenden Leichnam des Urriesen Ymirs gebildet hatten. Damit ist ihr abstoßendes Äußeres schon beschrieben. Daneben schrieb man ihnen auch noch einen bösen, habgierigen und listigen Charakter zu. Es gab aber unter ihnen die gutmütigen und freundlichen genauso wie die hässlichen und gemeinen. Bekannt sind sie als geschickte Handwerker, die in der Lage sind, magische Gegenstände herzustellen. Thor verdankt ihnen seinen Hammer, Freya ihren Halsschmuck, Odin seinen Ring und seinen Speer, die Fessel des Fenriswolfes ist eine Zwergenarbeit, sogar der Dichtermet verdankt sich dem Blut eines Zwerges (Kvasir).
Sie wohnen in der Erde und brauchen dieses Dunkel. Sonnenlicht scheuen und meiden sie, sie müssen zu Stein erstarren, wenn es sie trifft. Sie sind überwiegend männlich, nur ein einziger von 200 Namen in der Edda ist weiblich.