Weiß von einem Wanderstab
den nie ein Mensch mir jemals gab
Aus tiefstem Innern kommt er her,
Durch Dick und Dünn mich führt er
Der Stab, er bleibe ein Geheimnis
Es ist gefallen das Gefängnis
Er weist durch alle Lebenszeit
und führt in der Vergänglichkeit
Und ein Engel, machtvoll mild
malt in mir ein großes Bild,
wohnt in meiner Seele still,
nicht immer grad, wie ich es will
Dieser Engel ist die Liebe
O dass sie mir erhalten bliebe!
Sie macht uns alle zu Geschwister,
und gibt uns menschliche Gesichter
Und am Himmel, sternenklar
funkelt einer in der Schar
zwinkert, lächelt, winkt mir zu
hebt den Geist und Sinn im Nu
Ich hab ihn lange nicht entdeckt
Warum hielt er sich so versteckt?
Ich ahne es, das inn're Licht
- und leb aus dieser Zuversicht
2016 - Anm.: Eine Umdichtung des Chorals von J.B. Berger 'Einen goldnen Wanderstab', Leipzig 1777.
Umsetzung mit Bild und Musik: https://youtu.be/OMjTmQ7Kr0w