Runzelige Wellenstirn,
auf des Fluss's Gewässer,
an seiner Furt ein krankes Hirn,
hält in der Hand ein Messer.
Ein junges Ding am Boden liegt,
die Kleider wüst zerfetzt,
der Tod sich fordernd an sie schmiegt,
ihr Blick ist wild entsetzt.
Eines Menschen Aug sie sucht,
In ihrer letzten Stund,
doch über ihr der Mörder flucht,
nur ferne bellt ein Hund.
Grausig blitzt im Mondenschein,
der Dolch in lauer Luft,
ihr Todesschrei friert Mark und Bein
doch lacht er nur, der Schuft.
Da tauchet auf, aus dunkler Flut,
nach des Unholds Hülle,
dass ihm gerinnt nun selbst sein Blut,
Neptuns freier Wille.
Zwei feuchte Arme greifen ihn
und ziehen ihn hinab,
was Böses grad der Mond beschien,
das sinkt ins nasse Grab.
Schon glättet sich, im Augenblick,
des Strudels wilder Kreis.
Vom Schauspiel bleibet nur zurück,
was das Mädchen weiß.
Die Dirne nun, sie konnte fliehen,
kein Mensch nimmt es ihr ab,
was kann denn schon ins Wasser ziehen,
das es gar nicht gab?
MD 14.02.2014