Heimatsehnen

Bild von Robert Staege
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(Erinnerung an den Rachel)

Ein Kirchlein steht am Rande,
wo steil sich dehnt der Hang,
und durch die stillen Lande
tönt froher Vögel Sang.

Über die grünen Wipfel
geh‘n hin die Blicke weit.
Bald ist erreicht der Gipfel,
dann ist auch Ruhezeit.

Oktobersonne funkelt
warm glänzend überm Wald,
doch wenn der Abend dunkelt,
wird still die Welt und kalt.

Aus herbstlich stillem Walde
glänzt silbern auf der See.
Im nahen Winter balde
versinkt die Welt im Schnee.

Des Herbstes Bunt noch füllet
das Menschenherz mit Klang,
wo bald der Ostwind brüllet
mit Frost am Berg entlang.

Wenn dann die Welt erstarret
unter des Winters Macht,
so dennoch alles harret
des Lenzes warmer Pracht.

Der Berge Waldesweiten
sind teuer mir und lieb.
In mir zu allen Zeiten
ein Heimatsehnen blieb.

Geschrieben am 13. Juli 2019 in Erinnerung an viele sommerliche wie herbstliche Wanderungen in meiner Heimat, dem Bayerischen Wald. Der Große Rachel ist mit 1452 m die zweithöchste Erhebung dort.

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