Wenn unterm Herbstmond sich aus festem Griff
die Sommertage winden
und vor dem blassen Horizont
allmählich die Konturen schwinden,
wenn mir die trüben Nebel
vorschnell mein Antlitz nehmen,
dann hocke ich im Sonnenuntergang und horche
stumm hinein in jene Stille,
die bleiben wird,
wenn früh, so früh die Dämmerung sich senkt.
Kommentare
Ein guter Ansatz unter dem Herbstmond trägt die Last der überflüssigen Wörter. Gerne hätte ich einen Daumen gestreckt, aber Warum nicht: "Wenn aus dem Herbstmond sich die die Sommertage winden..." oder am Ende: "wenn früher nun die Dämmerung sich senkt."
Hallo Gebhard, über den ersten Satz würde ich (natürlich friedlich) mit mir streiten lassen. Gemeint ist der Herbstmond als Kontrapunkt zur Sommersonne, aus deren Griff sich die Sommertage winden. Deshalb wurde die Formulierung so gewählt.
Allerdings halte ich den Schlußsatz in der jetzigen Form so für richtig, da im Hinblick auf den Kontext die Empfindung des lyrischen Ichs intersiver darstellt wird.
Aber (auch ohne Daumen) vielen Dank für deine Anregung.