Das Leben kam vor vielen Jahren,
Milliarden sicher, welche Zahl!
Viel Schlimmes ist ihm widerfahren,
doch meistens gut die Zeiten waren.
Es half der Sonne warme Strahl.
Nach Algen, Pflanzen kamen Tiere,
der Mensch war nicht so lange hier.
Er lernte denken, sprechen, spüren,
sich wie als Herr der Welt zu fühlen...
Im Grunde war er selbst ein Tier.
Er wollte immer höher, weiter,
- der Horizont war ihm zu nah -
und weil er Mensch war, ein Gescheiter,
erfand er eine Himmelsleiter,
von der er auf die Erde sah.
Ein Raumschiff er noch weiter schickte,
warum, das war ihm selbst nicht klar.
Die Sonne sah's und zornig blickte,
rief: "Kluge seid ihr, doch verrückte -
der Menschheit Ende, es ist nah!"
Die Crew aus allen Hälsen lachte,
als sie zurück zur Erde glitt:
"Die Sonn' uns nach dem Leben trachte
und uns damit zum Lachen brachte!"
Und alle Menschen lachten mit.
Die Sonne hielt doch ihr Versprechen,
kein warmer Strahl traf mehr die Welt,
verdorren mussten grüne Flächen,
kein Wasser floss mehr in den Bächen...
Der Mensch stand stumm, entsetzt, gestellt.
Der Tau erstarrte in der Blüte,
des Tages Licht an Glanz verlor,
kein Wesen sich am Boden mühte,
der Sonne letzte Strahl verglühte...
Er sang nie mehr, des Lebens Chor.
© Willi Grigor, 2019
Aus dem Leben
Kommentare
Zum Glück bloß reine Phantasie!
(Der kluge Sapiens macht das nie ...)
LG Axel
Eine Sage, glaub ich, so meist tickt:
Etwas Wahres und der Rest verrückt.
LG
Willi
Tscha und Ach,
"...der lieben Sonne Licht und Pracht,
hat nun den Tag vollführet"
LG Uwe
Nicht nur den Tag, ihr ganzes Sein -
nach dieser Sage
aus vergangener Zeit.
LG
WIlli
Sehr gern gelesen. HG Olaf
Da freut sich der Geschichtenerzähler!
LG
Willi