Dann werd ich sehen, ob ich noch bin …

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Nacht für Nacht in derselben Hölle,
das Grübeln reißt die Pforten auf.
Trete auf der gleichen Stelle,
Schweißperlen bedecken meine Haut,
das Laken feucht, es klebt an mir –
hab keinen Schimmer, was passiert …

Immer wieder das gleiche Spiel –
analysiere, wie es ist, nicht mehr am Leben zu sein
stelle mir vor, ich wäre ein Stein.
Der kalt und schwer im Wasser liegt –
im Teich beim Goldfisch und den Rosen –
und sehnte mich nach Licht, nach oben …

In Intervallen sacke ich in den Schlaf –
der keinerlei Entspannung bringt.
Spinne, denke chancenlos –
hat ewiges Leben überhaupt einen Sinn?

Damit verbummle ich die ganze Nacht,
wieder mal umsonst gedacht –
muss warten, bis ich nicht mehr bin,
dann werde ich sehen, ob der Tod was bringt.

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Kommentare

15. Sep 2018

Oh, Soléa, da wag ich gar nicht zu sagen, was auch der Fall ist: du hast ein sehr gutes Gedicht geschrieben -
Was ist mit dir??

16. Sep 2018

Nichts ist, Uwe, so viel ich weiß. Bin munter und fidel, bis auf dies und das und das und dies … nur, in der Nacht, wenn ich nicht schlafen kann, springen mich als seltsame Gedanken an …

Danke fürs Nachfragen und hab einen schönen Tag!
Soléa

16. Sep 2018

Albträume und dunkle Nachtgedanken haben ja auch was sehr Gutes:
Die Realität ist dann meist besser, als was der Traum gezeugt. Stelle dir vor, es wäre umgekehrt?!

17. Sep 2018

Na ja, was s e h r gutes haben die für mich nicht. Sie lassen mich nicht schlafen machen mich am Tage müde, ziehen mich runter. Im Hellen kann man sich wenigstens wehren, wenn schon kommt, was kommen muss.

Liebe Grüße
Soléa

15. Sep 2018

Liebe Soléa, in drastischen guten Bildern beschreibst Du nächtliche Wachzeiten des Grübelns - nach dem Sinn des Lebens und des Tods, ich kenne Ähnliches von mir, man kommt zu keinem Schluss, die dunklen Fragezeichen lösen sich nicht auf, aber das Tagesgeschehen bringt einen dann wieder auf einen hellen Boden zurück.

Herzliche Grüße zu Dir - Marie

16. Sep 2018

Marie Liebe Marie, es tröstet und erleichtert mich, das ich mit diesem „fischen im Trüben“, nicht alleine bin, du sprichst mir aus der Seele.

Herzliche und sonnige Grüße zu dir nach Frankfurt
Soléa

15. Sep 2018

Liebe Solea, wir werden es wahrscheinlich ganz natürlich finden, auf eine andere Ebene zu gehen. Zur rechten Zeit. Was es bringt? Vielleicht eine Weiterentwicklung unserer Seele, Verarbeitung der Erfahrungen, die wir in diesem Leben gemacht haben. Deine nächtlichen Gedanken spiegeln sich in den meinen. Auch ich hab schon so manche Nacht verbummelt. Zum Glück liegt die Entscheidung nicht bei uns.

Liebe Grüße, Susanna

16. Sep 2018

Liebe Susanna, ich bin mir nicht so sicher, mit dem „natürlich finden“. Vor allem, wenn es kein gnädiger Tod wäre. Dass die „Entscheidung“ uns, wie bei der „Geburt“ auch, abgenommen wird, ist die pure Natürlichkeit des Seins. Davor und danach bleibt es unantastbar, nicht greifbar, für uns alle.

Ich danke dir für deinen anregenden Gedankenaustausch
und schicke ganz herzlich Grüße zu dir …
Soléa

15. Sep 2018

Der Mensch ist eben doch kein Stein -
Drum stell(t)en sich Gedanken ein ...

LG Axel

16. Sep 2018

Ja, ein Unterschied, der besteht:
Ohne ihn wird’s auch nicht gehen …

Liebe Grüße
Soléa

15. Sep 2018

Das Grübeln an der Nas herum und auch im Kreis Dich führt
dennoch fühl ich mich von dem guten Text berührt.
Muss denn der Mensch im Voraus alles, alles wissen,
muss denn der Mensch von jedem Leckerbissen naschen ...?
Lass Dich, Soléa, von Freund Hein doch einfach überraschen.

Liebe Grüße
Annelie

16. Sep 2018

Oh, das hört sich schon fast freudig an –
mal schauen, ob ich die dunklen Gedanken verbannen kann …

Liebe Sonnengrüße nach Lübeck
Soléa