„Der schöne Geist“ September-Gedanken der „Künstlergruppe 14 Zoll“

Bild für das Profil von Heide Nöchel (noé)
von Heide Nöchel (noé)

Der schöne Geist

Sei unverschämt, sei bitte dreist,
begehr auch meinen schönen Geist,
dass auch die Seele sich erfrischt,
bei allem, was sonst aufgetischt.

Wie kärglich ist der Speiseplan,
ist immer nur der Magen dran
und wenn – bei aller Weiblichkeit –
gefrönt wird purer Leiblichkeit …

Denn in des Lebens Quintessenz
stellt Geist belebende Potenz,
wenn Schönheit sich dem Ende neigt;
denn Geist ist, was am Ende bleibt.

© noé/2019

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Eine elegante Erscheinung

Zum Chef soll ich? Großer Rapport?
Ich komme! Schwebe hin! Sofort:
Mein Nagellack ist noch nicht trocken –
Hab just auch Wickler in den Locken …

Bin schon da! HUI! Das ging schnell –
Ich FLOG direkt! – durchs Schloss-Hotel …
Mein Aufzug wär wenig korrekt?!
Fein rosa Schleifchen sitzt! Perfekt …

Mit KETTEN rasseln?! ICH?! IGITT!
Bei SO was mache ICH nicht mit …
Das scheint kein bisschen melodiös –
Macht unsre Kundschaft bös nervös …

Wenn ICH mich ab 12 Uhr zeige,
Spiel ich selbstVERStändlich GEIGE!
Die Gäste hätten sich BESCHWERT?!
Gemeinheit! – IIICH spiel niiie verkehrt …

Mit mir hätte es keinen Zweck?
Hach! Kein Schwein kriegt einen Schreck?!
Hässlichkeit bleibt höchste Pflicht?!
Ach Gottchen! – das kapier ich nicht …

[Gefeuert?! Nach DREIHUNDERT Jahren?!
Man will sich einen SCHÖNGEIST sparen ...]

© Axel C. Englert

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Wie hell erscheint der neue Morgen

Wie hell der Morgen mir erscheint,
nach der Dunkelheit der Nacht,
in der Dämonen sich vereinen,
in der kein strahlend Engel wacht!

Sie sandten Bilder in die Träume,
vom Leben hier in dieser Welt,
Zerstörung, Kampf und finstere Räume:
Und über allem schwebt – das Geld!

Nun will ein Ton den Tag versüßen,
ein zarter Klang aus Vogelmund.
Die Sonne gilt es zu begrüßen,
sie färbt die Welt so leuchtend bunt!

Mit Wort und Bild und leisen Tönen
erscheint mir jetzt ein anderer Geist,
er will mit Schönheit mich verwöhnen,
mir schien‘s, als sei er lang verreist!

© Sigrid Hartmann

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Vergangenes

Gestern,
ist heute lange her.
Nun liegt es in der
Vergangenheit,
in utopischen Regalen.
Ob wir es morgen
noch erkennen,
uns daran erinnern?
Taugt es für die
Zukunft,
wird manch
Schöngeist einen
Vers daraus kreieren,
um ihn der Nachwelt
zu präsentieren?

© Angélique Duvier/2019

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Der Schöngeist

Huch, ich bin genau: ein Geist!
Wer, bitte, fürchtet sich?
„Ein Schöngeist“, sag ich dreist!
Wer stehen blieb, nicht wich,
den überzeuge ich genial –
mein Geistesumfang ist fatal!

Er wirkt sich worauf aus?
Was macht mich wirklich groß?
Ich spuke hier im Haus –
denn spuken ist mein Los!
Habt einfach Furcht vor mir –
ich bin der Schrecken im Revier!

Das findet ihr noch putzig?
Was bildet ihr euch ein?
Ihr mach mich reichlich stutzig!
Das zahle ich euch heim …
Ich schau euch an aus Spiegeln,
da bin ich nicht zu zügeln!

Schneewittchen ist nicht schön,
mit mir, bei Nacht, verglichen!
Da kann ich drüberstehn –
ich komm machtvoll geschlichen
und ruf euch munter zu …
mein schrecklich hohles „BUH!“

© Alf Glocker

Copyright siehe bei den jeweiligen Texten.

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