der Urknall dauert an
dies zu verstehen
bedeutet endlich
klarer sehen
sah im Traum
die erste Zelle
mit filigraner Membran
mit komplexem Kern
sah den ersten Stern
sah Platons Schatten an der Wand
erzeugt vom Feuer
das längst niedergebrannt
Las Seneca
sagte einfach ja
war auf Golgatha
sah das Leiden
sah die Schmerzen
spüre sie tief im Herzen
fühle es in den Händen
fühle es bis in die Zehen
muss mich nie im Kreis mehr drehen
beendet das vergebliche Grübeln
für immer erlöst von den Übeln
die spiralen Galaxien auf Newtons Bahn
Einsteins Kontinuum kein leerer Wahn
neuronaler Intellekt
materieller Geist
Mandelbrot, Schrödinger,
der Faden zerreißt
Deutung aus Kopenhagen
sapere aude
ja wir müssen es wagen
denke nichts- sage nichts
nehme einfach hin
erkenne nicht – verstehe nicht
gleite zeitlos dahin
befreit von aller Physik
von jeglicher Kausalität
nur den Zufall anbeten
Protuberanzen
lustvoll nur noch tanzen
den ewigen Reigen
in zeitlosem Schweigen
doch der Demiurg
spürt die Schuld
für das Experiment
dessen Ausgang er nicht kennt
hat sich selbst überschätzt
hat die Grenzen verletzt
alle Werke aller klugen Schreiber
im Grunde nichts sagend
wie Geschwätz alter Weiber
si tacuisses
Philosophus mansisses
erkenne mich als verknotet
nicht ausgelotet
spüre mein Bewusstsein
unkonkret wabern
höre all das Sprechen
all das Lallen und Labern
doch wie vor langer Zeit
macht sich Demut breit
wo einst Enge
wird es endlos weit
wo kalte nackte Wüste
schien implementiert
wächst Mitmenschlichkeit
nie geplant
nicht zensiert
so einfach erscheint
jede wirklich gute Idee
sie tut niemandem weh
bist du bereit
werden alle Wunden geheilt
alles was lebt
ist einander verwandt
die Natur zeigt Verstand
Hoffnung ,Skepsis,Phantasie
vereinen sich in Harmonie
ich denke nichts
sage nichts
höre nichts
frage nichts
bezweifle nichts
beklage nichts
erahne Sinn