An der Alster

Bild von Hanna Conrad-Peters
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Vor etwa 50 Jahren
war ich nach Hamburg gekommen.
Alles, was ich damals brauchte,
habe ich hier bekommen.

Die Ostseenähe war wichtig,
die Elbe als Fluss durch die Stadt,
die vielen Bäume an den Straßen,
der Wind, der in sich hat.

Die Menschen hier waren nicht stur.
Sie waren Hanseaten
von leiser Herzlichkeit:
Die, die mein Leben betraten.

Massiver Wohnungsbau beherrschte
damals die Architektur.
Der Freihafen war noch verschlossen -
Fernweh war ohne Glamour.

Die Docker und die Schauerleute
brachten in Elbtunnel das Leben,
marschierten täglich unter dem Fluss:
Im Hafen gab’s Arbeit für jeden.

Das Hafenbild: Komposition
aus Schiffen und dem Ajour der Krane,
den Funken-Fontänen der Schweißer,
metallischen Klängen aus Dockwanne.

Hafenbarkassen: Oft überladen,
sehr schnell und auch sehr wendig,
fuhren gekonnt durch die Elb-Wellen,
gestalteten den Hafen lebendig!

Auf den beweglichen Landungsbrücken
spritzten die uns manchmal nass.
Ein Seefahrt-Erlebnis pur!
Die Meisten hatten dran Spaß.

In der Milchstraße gab’s einen Einblick
in die Jil Sander neue Mode.
Die schönen Häuser an der Alster:
Wie Freude aus der Ode…

„Wem der große Wurf gelungen,
Eines Freundes Freund zu sein,
Wer ein holdes Weib errungen,
Mische seinen Jubel ein! „

Ein Stückchen weiter: der Hähnchenkeller
mit Thymianduft und schönem Rotwein.
Ein Treffpunkt zu der späten Stunde,
war für uns damals zweites daheim.

Die Fernsehstudio-Kantine Lokstedt
war ein Insider stiller Tipp.
Dort schnelle Pause - und dann weiter,
auf Suche nach den Ideen Trip.

Die Lachsalven im Ohnsorg-Haus,
die Heidi Kabel fix in Blick,
ihr Plattdeutsch-Snack mit Opa Vahl:
in dieser Stadt war ich verliebt!

Die Elbphi sorgte für viel Unruhe.
Das tat der Kölner Dom mal auch.
Wir haben alles überstanden,
auch sie hat ihre Zeit gebraucht!

Gruß Hummel-Hummel war sehr bekannt,
doch Hamburg noch nicht so begehrt!
Für mich ist Hamburg so wie immer:
die schönste Stadt in dieser Welt!

Veröffentlicht / Quelle: 
Schattenspiel der Berge, Dorante Edition

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Kommentare

18. Feb 2020

Gherkin,
wie mir deine Worte wohltun und gefallen.
(Auch diese Art und eigenes Anliegen nach herzlichster Integration.)
Liebe Grüße
U.
(Leider nicht in der Elbphilharmonie schreibend.)