Gebet einer Zweiflerin

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Wenn es Dich gibt, Herr aller Himmel, der fernen und nahen, der leichten, der schweren, lass die von Krieg, Tod und Hass geschwärzten Horizonte in sich zusammenstürzen und verschone die hellen blauen der Kindheit, die über grünen Tälern schweben - für alle, die guten Willens sind und für die Unschuldigen, die nach uns kommen,

Du lässt alle Winde wehen, die säuselnd schmeichelnden, die Blüten bestäuben, Gitarrenklänge weiter tragen und gutes Denken um die Erde schicken, und die wirbelnden rasenden Orkane, die uns ängstigen und unsere Häuser zum Einsturz bringen, Leben bedrohen und vernichten, lass nicht zu, dass die wilden Stürme die linden Winde besiegen,

Du bist der Herr des Wassers, ohne das wir nicht leben können, es erhält und trägt uns, kann uns indes auch überfluten oder ganz ausbleiben und alles zerstören und töten, was uns lieb und wert ist, stärke das Gleichgewicht der guten und der gefährlichen Wässer und sorge für gerechte Verteilung,

Du bist der Herr der Lüfte, die sauerstoffgesättigt aus den Wäldern der Welt aufsteigend unseren Atem reinigen, unser Wohlbefinden stützen, über den Städten jedoch weht der krankmachende Hauch aus Abgasrohren gigantisch großer Wagen, in denen nicht selten nur ein Mensch sitzt, giftige Ausdünstungen aus

Automobilen, Kühlschränken und Fabrikschornsteinen steigen hoch auf und zerstören den Schutzmantel der Erde, gib deinen Geschöpfen die Weisheit, umweltfreundlichere Vehikel und Geräte zu erfinden und strengere Gesetze zu erlassen, sie können das, es wird höchste Zeit,

gibt es Dich, dann kennst Du alle verschwiegenen und ausgesprochenen Gedanken, die kurzen und langen, die zärtlich klingen und von Wärme und Nähe sprechen wie auch die schwarzen feindlichen, die von Neid, Hass und Verachtung sagen und geflucht oder nachts heiser gehustet werden mit gebrochener

Stimme, die Kriege verursachen und unsere Sprache vergiften, die guten und die bösen Worte treten gegeneinander an in dieser Welt, hilf, dass die Sprache der Liebe den Zweikampf gewinnt, eine wundersame Natur hast du uns geschenkt mit ungezählten stillen Pflanzen und schwimmenden, kriechenden, fliegenden, laufenden Wesen, die braun sind oder gelb oder schwarz

oder rot mit langen oder kurzen Hälsen, und als Krönung die Aufrechten in vielen Farbabstufungen, denen du Verstand gabst, den sie verwenden, um deine Schöpfung zu erhalten und zu ehren, aber auch, um dein Geschenk zu zerstören, indem sie den lebendigen Wesen aus purer Geldgier den Lebensraum nehmen, indem sie Waffen erfinden, mit denen die sich gegenseitig töten und die Erde unbewohnbar machen können,

zwei Seelen hast du uns gegeben, eine leuchtend helle und eine dunkle, eine wache leichte und eine schlummernde schwere, ein Plus und ein Minus, unser Leben lang bekämpfen sich die konträren Pole, gib der Wahrheit, der Klarheit des Tags die Kraft, die negativen Gedanken der Nacht zu überstrahlen,

genau so hast du uns geschaffen, in uns gespalten, wir leugnen und verfluchen dich auf verschiedene Weisen oder beten dich an, du sollst uns gehören, wir wollen dein Eigentum sein, doch du bleibst gelassen, lässt dich nicht vereinnahmen und achtest auf Abstand, denn du hast zu viele Kinder im unendlich weiten All, und du weißt um unsere Sterblichkeit,

wie gut, dass wir nur ahnen können und niemals wissen werden, wer, wo, wie und ob Du bist, denn nur die Ungewissheit lässt uns hoffen, und Du allein bestimmst die Länge unseres Lebens und hast uns gelehrt zu sagen - wenn es gut war, so ist es Mühe und Arbeit gewesen.

Interne Verweise

Kommentare

16. Jul 2018

Ein ausführliches, sehr gutes Gebet, liebe Marie. Ich stimme Dir in allen Punkten zu. Auch der vierte Absatz hat mir gut gefallen: "Kopfschmerz, Schwindel, Atemnot: Stickoxide sind eine Gefahr für die Gesundheit - doch die Politik versagt im Kampf gegen die Luftverschmutzung" (Spiegel). Nicht alle Menschen verkraften diese permanent steigende Luftverschmutzung. Besonders Ältere und Kinder sind stark gefährdet. Danke für dieses Gebet, das alle angeht.

Liebe Grüße,
Annelie

16. Jul 2018

Liebe Annelie, da sehen nicht nur wir beide ähnlich, sondern alle Menschen mit Herz und klarem Verstand, und das sind viele, viele, weltweit, egal, welcher Weltanschauung oder Religion, Nation sie angehören, warum es dennoch ständig schlechter als besser wird, dem Eindruck kann man sich seit längerer Zeit nicht mehr entziehen, das bleibt rätselhalf und ist mehr als traurig ...

Danke und liebe Grüße zu Dir
Marie

Detmar Roberts
16. Jul 2018

Dein Text stimmt mich nachdenklich, Marie. „Wenn es Dich gibt“, so beginnt er, das zeigt den Zweifel an der Existenz eines Gottes, den auch ich in mir spüre, der ich mich eigentlich eher als Atheist denn als Christ sehe. Dein Prosagedicht stellt schwere Fragen an die höchste Instanz in der Hoffnung, DASS es sie gibt – und auch an die Menschheit, die ihre guten Begabungen leider zu wenig nutzt, um der Welt Einsicht und Frieden zu bringen, statt dessen rüsten wir immer mehr auf, wir starren vor Waffen, welche die Erde mit allen Bewohnern jetzt bereits zehntausendfach in die Luft jagen könnte – ja, das ist nicht nur zum Zweifeln, das ist zum Ver-zweifeln. Doch in Deinen Gedichten höre ich immer die Hoffnung heraus klingen, die wir ja auch brauchen.

Grüße zu Dir
D.R.

16. Jul 2018

Danke, Detmar, ja, Du hast Recht, es ist eigentlich zum VER-ZEIFELN, doch das nimmt uns die Lust am Leben, deshalb doch lieber nur zweifeln und weiter hoffen ...

LG zu Dir zurück
Marie

16. Jul 2018

Meist betet man Gott Mammon an -
Weil man den feist begreifen kann ...

LG Axel

16. Jul 2018

Wir tanzen rings um's Goldne Kalb
und wissen selber nicht, weshalb ...

LG und Dank Marie

16. Jul 2018

Spricht Gott nicht durch seine Schöpfung zu uns? Würden wir dieses unvorstellbar Große erkennen, wären wir keine Menschen, sondern Gott. Und dennoch sind wir mit Möglichkeiten gesegnet, die uns überleben lassen, wenn wir sie nutzen. Vieles hast Du in Deinem sehr guten Gebet aufgeführt. Einsichten, die weiterführen. Und die Hoffnung, wieder mal, kurz vor Toresschluss, die richtige Kurve zu nehmen. Danke Marie!

LG Monika

17. Jul 2018

Danke. Du drückst es in Deiner besonderen Sprache aus, liebe Monika, ER spricht durch seine Schöpfung zu uns, da bin ich ganz bei Dir, doch wie gehen wir als SEÌNE GESCHÖPFE mit diesem Geschenk um, bleibt nur die Hoffnung, dass wir lernen, unseren Verstand mit mehr HERZ zu verbinden und ENDLICH entsprechend handeln ...

Liebe Grüße - Marie

16. Jul 2018

Bereits angesichts des Leids der damaligen Zeit weinte der HERR und sprach: Wie oft habe ich dich sammeln wollen wie eine Henne ihre Küken.... doch Du hast nicht gewollt und am ende sprach Jesus am Kreuz: Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun.

Die Menschheit weiß bis heute nicht, was sie tut, wenn sie Gott ignorieren, ihn verhöhnen und lieber morden und diese Welt zu Grunge richten, aber Gott sei Dank, dem ihm ist gegebeb alle Macht im Himmel und auf Erden und was noch nicht ist wird einstmals werden: Friede, ein neuer Himmel und eine neue Erde, das Alte ist vergangen, denn siehe ICH mache alles neu.

LG Ekki

17. Jul 2018

Danke, Ekki, Du scheinst im Gegensatz zu mir fest auf dem Fundament eines sicheren Glaubens zu stehen, zweifelst nicht ... dazu kann man Dir nur gratulieren, es gibt Dir Sicherheit im Leben.

LG Marie

16. Jul 2018

Die beeindruckende Kultur Ägyptens währte ca. 2700 Jahre lang.
Die Idee des Monotheismus konnte sich in fast drei Jahrtausenden
nicht durchsetzen. Nicht schlecht..
lG
ulli

20. Jul 2018

Ulli, und was war mit Echnaton? Im Übrigen antworte ich Dir unten ausführlich.
LG

17. Jul 2018

Trotz Verstand der uns mitgegeben wurde, stehen wir immer schlechter da.
Das ist so was von unlogisch. Anstatt ihn, den Verstand, sinnvoll gegenüber allen und jeden zu nutzen, machen die, die Einfluss haben, und auch andere, das Gegenteil. Das ist nicht (für mich) zu verstehen … Ich frage mich, ob Gott, liebe Marie, das nicht schon vorhergesehen hat? Als Gott … ?

Herzliche Grüße zu Dir
Soléa

17. Jul 2018

Danke, liebe Soléa, Du hast Recht, mit Logik hat das nichts zu tun, und Deine letzte Frage ist leider nicht beantwortbar ...

ich grüße Dich herzlich zurück -
Marie

17. Jul 2018

dann doch noch einmal.There's nothing teft to lose . . .
Unter Poeten(innen) sollte man grundsätzlich offen kommentieren dürfen.
Sonst könnte man dies Portal schließen.
Liebe Marie, ich hege Bewunderung und Zuneigung für Dich.
Spannendes Phänomen,denn wir kennen uns nicht persönlich . . .
Dein Gedicht "Gebet einer Zweiflerin" reflektiert für mich
nicht die Spur eines Zweifels.
Es ist Anbetung pur. Das ist OK.Jeder, wie es ihm gemäß ist.
Wäre ich Lehrer, ich müsste schreiben "Thema verfehlt" .
liebe Grüße
ulli

seine Meinung

21. Jul 2018

Lieber Ulli – selbstverständlich und unbedingt - Jeder, Jedem ihre, seine Meinung in diesem Portal! Man kann „es“ mögen und LIKEN oder nicht, und wenn einem das Niveau oder die Weltanschauung, die hinter diesem oder jenem hier eingestellten Text, Gedicht, steht, nicht passt, dann ignoriert man es. Und wenn der Inhalt anspricht oder Widerspruch auslöst oder vielleicht sogar berührt, dann schreibt man vielleicht einen Kommentar, über den sich der/die Verfasser/in freut oder ärgert, je nach dem. Solche spontanen Beiträge vielfältigster, besonders die konträrer Art – immer unter dem Aspekt des gegenseitigen Respekts - beleben dieses Portal erst, da bin ich ganz bei Dir.
Liebe Grüße - Marie

17. Jul 2018

ach Marie.Was bin ich froh, dass Du nicht böse bist mit mir.
Kann nicht aus meiner Haut und auch nicht meine Klappe halten.
Ein halbes Jahrhundert "quäle" ich mich nun mit den Grundfragen unserer
Existenz.Es ist kein Vergnügen,ich habe mir den Weg nicht ausgesucht,
es gab keinen Plan.
Ich denk,es fing früh an,mit 13,14 vielleicht.S.Freud, Unbehagen über herkömmliche Antworten
auf existenzielle Fragen.Und immer, wohl halb bewusst der Wunsch,zu sein wie mein Vater.
Sein Sterben an einem Lungenkrebs dauerte ca. zwei Jahre.Ich war 23 als er starb - im Glauben,ohne zu klagen.
43 Jahre ist das her.Bald schon wusste ich,ich kann nicht sein wie er.
Bin der geborene Skeptiker ... der es sich nie leicht macht, bei der Suche nach Antworten.
Ich suchte bei den "Klügsten" in Philosophie und Wissenschaft.Kant,Einstein,Heisenberg,Planck,Weizsäcker,Popper,Schiller,Camus,Sartre,Hume,Locke,
und all die klugen Neurohphilosophen.Die Liste ist lang.
Erschreckend ist für mich, die wachsende Diskrepanz,
zwischen dem, was wir definitiv heute wissen, und was Platz gefunden in den Weltbildern auch von Menschen,
die sich für klug halten . .. totale Selbstüberschätzung,wohin ich schaue.
Dabei ist Demut angesichts unseres Verständnisses der Welt wirklich angesagt.Aber nicht auf dem Niveau
von vorgestern.
Mit Religion bin ich nach einem halben Jahrhundert endlich durch.Clean , ohne craving.
Es ist so wahr, was Schopenhauer sagt, und der Terror, die Kindersoldaten,das Naziregime, Verblendung jeglicher Art
beweisen es somehow "Religion(Ideologie) gleicht einer Infektion, die nicht heilbar ist,wenn sie sehr früh im Leben stattfindet ".
Empfehle das Essay von Bertrand Russell "Warum ich kein Christ bin".
Ich verachte inzwischen die Offenbarungspropheten( auch Luther sieht sich als solcher), die so viel Leid über die Welt
brachten. Ca. 600 Opferstätten in Mekka, unzählige Götter der Griechen,der Römer, der Agypter, Sumerer,Skythen,Babilionier etc.
und dann Abraham, die Menschheitskatastrophe: Monotheismus.
Man kann es wenden wie man will, es war keine gute Idee.
Und alles primär deswegen, weil wir sterblich sind, weil wir es nicht ertragen, endlich zu sein ! ?
Lächerlich. Man trainiere die richtigen Gedanken.Camus,Sartre,Baggini,Schopenhauer . . . usw. so viel überzeugende
Weisheit und Klugheit.
Es gibt eine Existenz, eine Leben , eine Chance . Nur deswegen ist unser Leben so wertvoll.
Unbegrenzt verfügbare Ressourcen besitzen keinen Wert.
Die Aufgabe ist, etwas im Sinne der Gemeinschaft etwas daraus zu machen.Der Sinn entsteht im sozialen
Kontext nicht durch die infantile Hoffnung auf Erlösung nach dem Tod.
Die Akzeptanz dieses Gedankens erfordert Mut
Ich wünsche mir von ganzem Herzen zu sterben, ohne zu beten.
Schaffe ich das ?
Ein nicht beweisbarer Gott kann , übrigens niemals Moral begründen.Der Gedanke ist so einfach.
und nun schweige ich still
ich könnte viele Seiten füllen
love&peace
ulli

p.s.
warum auch immer
ich hatte zum Abitur hin eine von Literatur besessene Deutschlehrerin
muss manchmal an sie denken, wenn ich an Dich denke Marie

22. Jul 2018

Ja, es gibt auch wirklich gute Lehrer/innen, die unser Leben nachhaltig beeinflussen. Und der schwere Tod Deines Vaters in relativ jungen Jahren hat Dein Denken sicher geprägt, da hast Du mein volles Mitgefühl. Im Übrigen muss ich Dir widersprechen, so sollte man es halten in diesem Portal, „unbegrenzt verfügbare Ressourcen besitzen keinen Wert. Die Aufgabe ist, etwas im Sinne der Gemeinschaft etwas daraus zu machen. Der Sinn entsteht im sozialen Kontext nicht durch die infantile Hoffnung auf Erlösung nach dem Tod," schreibst Du. Bis "Kontext“ bin ich ganz bei Dir. Die Hoffnung auf Erlösung nach dem Tod als infantil zu bezeichnen, geht mir gegen den Strich, das klingt verächtlich, intolerant, viele Menschen brauchen einen Glauben, und wenn die Hoffnung auf ein Weiterleben nach dem Tod ihnen die Existenz auf der Erde erleichtert und sie stabilisiert, dann fördert das den Frieden in der Welt. Jeder nach seiner Façon auf der Basis der Toleranz. Sollte auch für Atheisten gelten.

Marie

18. Jul 2018

D'accord liebe Marie.Ich wünsche Dir einen schönen Tag.
ulli

Detmar Roberts
18. Jul 2018

Zum Disput Marie - Ulli möchte ich noch etwas beitragen, obwohl ich keine
tiefergehende Kenntnis der Meterie heabe. Es gibt auch noch Hinduismus
und Buddhismis die eine ganz andere Sicht auf die menschliche Existenz
und das Weiterleben nach dem Tode haben.

18. Jul 2018

Disput ist nicht die richtige Begrifflichkeit.
ulli

19. Jul 2018

Danke, dass Du Dich nochmal meldest, Detmar, das hier wird ja immer länger, ja, von Hindus und Buddhisten erwartet man einen friedlichen Umgang untereinander und mit anderen Ethnien und Glaubensrichtungen, der Gegenbeispiel ist Sri Lanka, das nach dem Ende des Bürgerkrieg (1983 bis 2009) zwischen Singhalesen, vorwiegend buddhistisch, und Tamilen, vorwiegend hinduistisch - trotz des Friedensschlusses immer noch ein tief gespaltenes Land ist.

Marie

20. Jul 2018

Liebe Marie,
Èchnaton`war mir durchgerutscht. "Echnaton starb 1334 v. Chr. Sein Glaube hatte keinen Bestand. Die brutale Verneinung der traditionellen religiösen Werte war mehr als die Ägypter ertragen konnten. Die siebzehn Regierungsjahre Echnatons wurden nach seinem Tod als eine Zeit der Finsternis und des Verbrechens empfunden. Seine Nachfolger kehrten zum alten Glauben zurück. Ägypten versuchte, alles zu vergessen, was mit Echnaton zu tun hatte, ja, man verdrängte, dass er überhaupt existiert hatte. In späteren Zeiten finden sich lediglich Spuren der Erinnerung an die traumatische Erfahrung in einer düsteren Legende, in der von einer Herrschaft von Aussätzigen die Rede ist und vom Verbot, die Götter zu verehren.
Der übernächste Nachfolger Echnatons, der junge König Tut-anch-Amun, ordnete die Rückkehr zum alten Glauben an.
(."(ECHNATON UND MOSES
von Nikolaus Werle )

war mir schon wichtig
lb Grüße
ulli

Detmar Roberts
20. Jul 2018

Wie wär,s mit Goethe. Prometheus

20. Jul 2018

Prometheus ist immer gut . . .
versuchte mal ein 'Gedicht' in einer schwachen Stunde.Haha.
liebe Grüsse
ulli

dem Adler hat meine Leber
viel zu lange schon geschmeckt
höchste Zeit,dass Herakles
sprengt meine Ketten

der stete Kaukasus-Blick
ist ne Art harter Neglect
da hilft nur ein totales
Resetten

möchte wieder fliegen
von oben den weiten
Blick genießen

die Sinnenenge besiegen
wieder leben
unter den Riesen

aus der Perspektive
der Zwerge -
schaut man stets
nur von unten
auf die Berge

bin nicht bereit
dies länger zu ertragen
als Strafe
als Bürde

bin doch gottgleich
ein Titan
lebe meine
eigene Würde

mein Vergehen bedarf
nicht länger der Sühne
mächtig
kehre ich zurück
auf eure
Bühne

schärft schon mal
Sinne und
Verstand
bin wieder da
im
Menschenland

© ulli nass