Es gab drei Sorten Brot:
weißes, schwarzes und semi.
Am liebsten aß ich das weiße;
Es schmeckte lieblich, nach
Glockenklang, Wahre Freundschaft,
Büffelmilch und Sonntagskleidern.
Das schwarze bekamen die Schweine;
Ein bisschen dumm waren wir schon.
Und semi, das gemischte,
aßen wir nur, wenn wir mussten;
Der Geschmack war gallig,
nach roter Stern.
Am Ende schmeckte auch das weiße nicht mehr;
Sie mischten roter Stern darunter.
So fingen wir an, unser eigenes
Brot zu backen und wanderten aus.
Jetzt ist die Auswahl unermesslich,
aber satt werden wir nicht.
Es gab drei Sorten Brot
von Ella Sander
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- Gedichtform und Thema: Ohne Zuordnung, Erinnerungen
Kommentare
Ein sehr gutes Gedicht, liebe Ella. Nur die letzte Zeile betrübt mich etwas. Ich weiß, es liegt nicht am Brot, dass wir nicht satt werden, aber zumindest können wir uns sattträumen, und schreiben macht auch satt. Also schreib, Ellalein, träume und schreib ...
Liebe Grüße zu Dir,
Annelie
Ach, Annelie, wie kann ich Dir nur danken?
Deine Kommentare sind immer so anrührend und liebenswert. Danke dafür von Herzen.
Die letzte Zeile ist hart, ich weiß, aber wer von Heimweh geplagt wird, kann nicht anders.
Ganz liebe Grüße auch zu Dir,
Ella
Dein ganz besonderes Gedicht erzählt aus Deinem Leben und berührt mich sehr ...
LG Marie
Vielen herzlichen Dank, liebe Marie, für das Geschenk, das Du mir machst.
Was will ein Gedicht mehr, als zu berühren?
Ganz liebe Grüße,
Ella
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein -
Deine Sicht per Gedicht dazu ist fein!
(BIER darf 's statt Brot laut Krause sein ...)
LG Axel
Du sagst es, lieber Axel, Du sagst es!
"Der Mensch lebt nicht vom Brot allein", eine sehr treffende Interpretation des Gedichtes. Du hast es geblickt. Wie schön! Ich freue mich und danke Dir ganz herzlich.
Liebe Grüße,
Ella
Liebe Ella!
Satt wurde man in Siebenbürgen immer! Man musste allerdings hart dafür arbeiten. Aber hier gibt es doch noch viel mehr Brotsorten,oder?
Ich mag deine melancholischen Gedichte, auch wenn sie dir die Heimat sicher nicht ersetzen.
LG Ekki
Ja, das stimmt, lieber Ekki, hier gibt es viel mehr Brotsorten, die Auswahl ist unermesslich. Leider schmeckt keines nach Glockenklag, Wahre Freundschaft,
Büffelmilch und Sonntagskleidern. Ausgerechnet das, das satt machen würde, gibt es hier nur als "light" Version.
Vielen Dank für den tollen Kommentar, lieber Ekki.
Freue mich sehr darüber :)
Herzliche Grüße,
Ella
Wirst Du nicht satt durch schieres Brot,
dann gönn dir noch des Bieres Schrot.
Die Mischung macht es, sag ich’s matt
Von jedem was, so mag ich’s. - Satt!
Liebe Grüße Thomas
Lieber Thomas,
Dein locker, flockig, gereimter Kommentar zu meinem melancholischen Gedicht, gefällt mir sehr gut.
Da muss ich schmunzeln. :)
Danke dafür.
Lieben Gruß,
Ella
Ella, besonders Ella!
Liebe Grüße deshalb
Uwe
Ja, dieses Gedicht ist wirklich etwas besonders. ;)
Ob es wohl verstanden wird, wenn man die Welt nicht kennt, die es beschreibt?
Meine "Sibi" Freunde, denen ich es vorgelesen habe, musste teilweise lachen, teilweise weinen, viele Erinnerungen wurden wach und es begann ein reger Austausch aber auch Diskussionen.
So klein und naiv es auch geschrieben ist, umfasst es dennoch 80 Jahre siebenbürgisches Leben.
Danke für den Kommentar, lieber Uwe.
Ganz liebe Grüße,
Ella