Denk-Geschenk

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von Heide Nöchel (noé)

Im Dunkeln kommen die Gedanken
(dort haben sie schon lang gewartet),
die sich ums Un-Mögliche ranken.
Schon früher wär’n sie gern gestartet,
doch war da leider stets „besetzt“,
weil Mensch durch seinen Alltag hetzt.

Denn Reden, Schauen, Schmecken, Hören,
in das sich viele meistens flüchten,
kann Denken ganz empfindlich stören,
so lässt sich kein Gedanke züchten;
die besten kommen kurz vorm Schlafen
(das sind nicht unbedingt die „braven“).

Wenn sich die Augenlider senken,
man nichts erwartet, außer Ruh,
startet klammheimlich dieses Denken –
man hört am besten einfach zu.
Solch Denken wird einem geschenkt,
weil meistens es sich selber denkt.

© noé/2017

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