Einsam hielt er seine Wacht im Tor,
blickte auf die Stadt und jene davor.
Gar manche dunkle und finst're Nacht
hatte er schon auf deren Zinnen verbracht.
Doch eine davon wird er niemals vergessen,
als er wiederum ward am Tor gesessen.
Finsternis herrschte, man sah die Hand vor Augen nicht,
da erschreckte ihn auf einmal ein großes Licht.
Über der Ebene stand ein heller Schein:
"Was in aller Welt konnt' dies nur sein?"
Dort unten bei Bethlehem Ephrata
er einen hellen Stern am Himmel sah.
Die Dunkelheit wurde plötzlich durchbrochen
und himmlische Wesen hatten gesprochen:
Vom Frieden auf Erden, den ein Kind hätte gebracht,
da verließ auch unser Wächter seine nächtliche Wacht.
Er machte sich auf und fand das Kindelein so klein,
dies erwärmte sein kaltes Herz und Weihnachten zog ein
Der Wächter (ein Weihnachtsgedicht)
von Ekkehard Walter
Veröffentlicht / Quelle:
bisher ohne
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Noch mehr von der Persönlichkeit → Ekkehard Walter