Stadtnacht

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von Marie Mehrfeld

U-Bahn Türen schließen sich zischend,
danach einige Minuten Stille auf den Bahnsteigen
um halb drei Uhr nachts.

Die Rolltreppe aufwärts, sie rattert.
Straßenbeleuchtung spiegelt sich in dem regennassen Asphalt.
Verhaltenes Hupen von weit her.

Bewacht von ihren aufmerksamen Hunden
drei Männer auf Isomatten vor dem Kirchenportal.
Sie schlafen ihren Rausch aus.

Undefinierbares klappert in der Ferne.
Ein streunender Kater schnüffelt an halb vollen Bierflaschen.
Die Hunde vertreiben ihn knurrend

Die rumänischen Bettler sind verschwunden.
Keiner weiß, wo sie die Nächte verbringen.
Morgens hocken sie wieder da.

Stadtstreicher Karl findet keine Ruhe.
Er denkt besorgt an den kommenden Tag
und an sein früheres Leben.

Fünf Uhr in der Frühe.
Männer mit Besen entfernen Restmüll vom Vortag.
Die Stadt wacht langsam auf.

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